Sawadee - Guten Tag!
Bangkok, eine große, mit Hochhäusern versehene, laute und teils dreckige Stadt.
Der Flug von Koh Samui nach Bangkok war entspannt und kurz. In Bangkok angekommen ging es per Taxi (das wir uns mit einer dauernd nörgelnden Deutschen teilten) zum Hotel. Was uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht so bewusst war ... handeln um jeden Preis ist die Devise in Bangkok! Die Deutsche, deren Namen wir nicht einmal wissen, wußte das zwar schon, war aber zu müde und zu verärgert (warum wissen wir nicht) zu handeln oder ein Taxi zu organisieren, das mit Taxi-Meter fährt. Taxis, die mit Taxi-Meter ausgeschildert sind, sind auch jene, für die man per km zahlt (aber auch mit denen kann verhandelt werden, wenn es sich um längere Strecken handelt). Aber da wir darin noch nicht so geübt waren, nahmen wir ein Taxi, das über einen "Agent" organisiert wird. Die sind etwas teurer, da man natürlich Provision zahlen muss. Im Hotel angekommen (Ortszeit ca. 20:00 Uhr) gingen wir noch kurz etwas essen und planten dann die kommenden Tage in Bangkok. Das Hotel war zu unserem Erstaunen das volle "schicki-micki Ding" mit Concierge, etc. Das Zimmer ist groß und geräumig und im Großen und Ganzen auch recht sauber.
(Bilder Hotel)
Erster Tag (Sonntag 11.01.09)
Am ersten Tag wollten wir gleich früh morgens zum sogenannten Weekendmarkt aufbrechen. Wie der Name schon sagt, findet dieser nur am Wochenende statt und soll auch laut Reiseführer sehr sehenswert sein (auch wenn man nichts einkaufen möchte). Mit seinen über 9000 Ständen ist es doch einer der größeren Märkte. Doch der Weg dorthin und der generelle Start in die Erkundung von Bangkok gestaltete sich bereits etwas nervig. Ursprünglich hatten wir vor mit dem Sky-Train zum Weekendmarkt zu gelangen, doch kaum standen wir vor dem Hotel wurden wir schon von einem Tuk-Tuk Fahrer angesprochen. Da wir noch nicht genau wussten, wie wir zur Sky-Train Station zu Fuß gelangen, nahmen wir das Tuk-Tuk. Nach 500 m Fahrt fing der Spaß aber erst an. Der Fahrer hielt in einer Seitengasse und fing an uns zu bequatschen, welche Sehenswürdigkeiten es gibt und wo er uns überall hinbringen könnte BEVOR er uns bei Skytrain Station raus lässt. Höflich lehnten wir ab und er fuhr weiter ... 500 m später das gleiche Spiel und das noch weiter 2 Mal, bis er uns verärgert bei der Sky-Train Station aussteigen ließ und wir zum Weekendmarkt fuhren konnte. Dort verbrachten wir ca. 3 h und haben sicherlich nur einen Bruchteil davon gesehen. Nach dem Weekendmarkt ging es weiter zum Wat Mahathat im alten Kern von Bangkok. Dort gibt es sonntags immer einen Markt wo alte Talismänner, buddhistische Andenken, Heilmittel, etc. verkauft werden. Im Wat selbst trafen wir auf Mariwan. Eine nette Dame, die uns gleich ansprach. Sie erklärte uns dann, dass heute eigentlich der größte buddhistische Feiertag sei und daher auch Tempel für die Öffentlichkeit zugänglich sind, die sonst geschlossen sind. Zu unserem Glück schrieb sie uns alle sehenswerten Tempel auf thailändisch auf und organisierte uns noch dazu ein Tuk-Tuk (ohne nervigen Fahrer), das uns für umgerechnet 1 Euro (50 Bhat) für 3 h durch Bangkok führte und vor den Sehenswürdigkeiten auf uns wartete, um uns dann zur Nächsten zu bringen. Erster Halt war der "First Tempel" ... einer der ersten Tempel in Bangkok, der auch einen Jadebuddha beherbergt und dessen Tempelbalken nicht nur mit der Geschichte Buddha's sondern auch mit Geschichten aus dem Alltag verziert sind. Dort trafen wir auch auf Andy (einem aus Singapur stammenden Londoner Banker). Er gab uns auch noch ein paar Tipps zu Bangkok. Danach ging es noch zum Thailand Export Center und zu anderen Tempeln der Stadt.
(Bilder Tag 1)
Zweiter Tag
Heute war der historische Part Bangkok's angesagt. Gleich in der Früh ging es zum Grand Palace, der nach Vorbild Ayutthaya's (dazu später) gebaut wurde. Dieser Palast wurde bei der Gründung bzw. Ernennung Bangkok's zur Hauptstadt des Königreiches Siam von Rama I. (Gründer der Chakri-Dynastie) 1782 erbaut. Es ist eine riesige Anlage mit einem Wat - dem Wat Phra Kaeo. Jeder Wat ist ähnlich aufgebaut und besteht aus mindestens 4 Gebäuden: einem Tempel, einer Bibliothek, einer Schule für junge Mönche und einem Gebäude für die Zeremonien vom Jungendlichen zum Mann. Der Wat ist bekannt für seinen smaragdenen Buddha. Zwar ist er aus Jade, doch der Jadestein ist so klar und grün, dass er aussieht wie Smaragd. Charakteristisch ist auch, dass dieser Buddha entsprechend der Jahreszeit vom König persönlich eingekleidet wird. Weiters beinhaltet der Palast natürlich Chedis. Das sind hohe, spitze Türme auf einer glockenförmigen Basis, die ein Relikt Buddha's oder die Asche hoher Mönche und Könige beinhalten. Neben den religiösen Gebäuden findet man noch die königlichen Gebäude und Pavillions. Auffällig war, dass viele dieser Gebäude stark von europäischen Bausstilen geprägt waren. Ein König der Chakri-Dynastie (Rama IV. - Regentenjahre von 1851-1868 ) unternahm viele Reisen nach Europa und anscheinend gefiel ihm unser Baustil.
Nach dem Grand Palace und dem Wat Phra Kaoe ging auf eine Klong Tour. Klongs sind die alten Kanäle, die durch Bangkok bzw. heute nur noch durch die Stadtteile westlich des Chao Phraya (Fluss durch Bangkok) laufen. Früher wurde Bangkok auch das Venedig des Ostens genannt, doch wurden bereits viele Klongs zugeschüttet und durch Straßen ersetzt. Wir haben uns ein Wasser-Taxi gemietet (der Preis wird natürlich verhandelt) und sind abseits der großen Touristenliner für eine Stunde durch die Klongs geschippert. Das ist wirklich sehr sehenswert, entspannend und interessant. Zwischendurch sieht man Warane, kleine Geschäfte auf Booten, etliche Klöster (wie z.B. Wat Arun - der Tempel derMorgenröte, weil seine Spitze bei Sonnenaufgang so schön beleuchtet wird) und noch mehr. Letzte Station dieser Tour war der Wat Pho, wo wir unser Wasser-Taxi dann verließen. Dieser Wat beherbert die anerkannteste Massageschule Thailland's. Jedoch war uns die Warteschlage zu lang und so verzichteten wir auf eine weitere Thaimassage. Weiters ist dieser Tempel sehenswert, weil dort ein gigantischer, liegender Buddha zu finden ist. Dieser Buddha hat eine Länge von 45 m und eine Höhe von 15 m. Die Fußsohlen des Buddha's sind mit feinen Perlmutentarsien versehen. Um zum Hotel zurückzukehren fuhren wir mit dem Boot (ein beliebtes und günstiges Beförderungsmittel in Bangkok) flussabwärts. Am Abend gingen wir chique ins "Eat me" essen, das sich nicht weit von unserem Hotel in einer unscheinbaren Seitengasse befindet. Nur so viel: die Küche ist fantastisch und nicht all zu teuer.
(Bilder Grand Palace und Wat Phra Kaeo)
(Bilder Klong Tour)
(Bilder Wat Pho)
Dritter Tag
Am dritten Tag hatten wir bereits um 06:00 Uhr Tagwach (das erinnerte uns ein bisschen an zu Hause als wir noch dem arbeitenden Volk angehörten) =)
Wir haben eine geführte Tour gebucht, um Ayutthaya, die einstige Hauptstadt des Königreiches Siam und heutiges Weltkulturerbe, zu besichtigen. Bevor es aber direkt nach Ayutthaya ging, wurde noch ein Zwischenstop in Bang Pa-In (Bang=Stadt, Pa-In=schönes Mädchen) gemacht. Einer der Könige der Chakri-Dynastie hat dort nämlich seine Frau kennen gelernt. Daher wurde dort eine riesige, parkähnliche Anlage mit Häusern unterschiedlicher Baustile gebaut. Europäische Baustile sind natürlich wieder sehr stark vertreten.
In Ayutthaya angekommen wurden die Überreste des großen Palastes besucht. Eine sehr beeindruckende Kulisse! Im Unterschied zu den übrigen Tempelanlagen (wie auch der Grand Palace in Bangkok), die vorwiegend aus Holz sind, ist diese Anlage vorwiegend mit Ziegel erbaut worden. Um den Grand Palace in Bangkok zu erbauen, der Ayutthaya nachempfunden wurde, haben die Thais viel Baumaterial, das Gold und zahlreiche Verzierungen von Ayutthaya nach Bangkok geschippert und dort wiederverwertet. Daher sind heute nur noch Grundmauern dieses imposanten Palastes vorhanden. Neben der Palastanalage haben wir auch noch einen weiteren Wat (wieder einmal ein großer Buddha zu sehen) und einem im Freien liegenden Big-Buddha besichtigt. Dem liegenden Big-Buddha hat man sogar ein großes, oranges, togaähnliches Tuch übergezogen, damit er in der kalten Jahreszeit (30 Grad werden hier nämlich als kalt empfunden) nicht friert. Nach dem Sightseeing ging es zum Chao Phraya, um mit dem Boot gemütlich nach Bangkok zurückzufahren.
(Bilder Bang Pa-In)
(Bilder Ayutthaya)
(Bilder Bootsfahrt)
Vierter Tag
Da im Nationalmuseum nicht täglich Führungen angeboten werden, haben wir heute das Nationalmuseum besucht. Mittwochs gibt es immer eine englische Tour. Das Nationalmuseum beherbergt viele religiöse (buddhistische) Darstellungen aus Thailand und Teilen Malaysiens, Indien, Nepal, etc. Erst hier wurde uns richtig bewusst, dass der hier gelebte Buddhismus (Theravada-Buddhismus) sehr stark vom Hinduismus geprägt ist und in vielen Darstellungen Buddha's - sowie auch in den Tempeln - immer wieder hinduistische Götter dargestellt und auch verehrt werden. Nach 3 stündigem Kulturerlebnis besuchten wir natürlich auch noch die Kao Shan Road. Bekannt aus dem Film "The Beach" ist das hier der Backpacker-Treff. Nach einer kleinen Stärkung in einem Straßenlokal ging es zum Wat Bonwon Wiwet. Laut Reiseführer eine grüne Oase mit kleinen Teichen, in denen Fische und Schildkröten schwimmen. Doch außer Baustelle und Buddhas haben wir weder einen Baum, der annähernd an eine Oase erinnern soll, noch einen Teich gefunden. Enttäuscht nahmen wir uns ein Taxi und fuhren nach Chinatown/Little India. Dort spazierten wir durch die kleinen engen Markstraßen und ließen uns von den Menschenmassen einfach in eine Richtung treiben. Stehen bleiben oder ein Richtungswechsel wären nicht möglich gewesen und Freunde hätten wir uns damit sicherlich auch nicht gemacht. Vorbei beim letzten Wat der Woche "Wat Chakrawat", das noch ein lebendes Krokodil hält (auch dieser Teich war schon kaum mehr sichtbar,da sämtliches Wasser verdunstet ist), ging es zu Fuß quer durch Chinatown und Little India zurück zum Hotel.
(Bilder Nationalmuseum)
(Bilder Kao Shan Road)
(Bilder Chinatown / Little India)
Fünfter Tag
Tag der Abreise. Daher haben wir noch lange ausgeschlafen, genüsslich gefrühstückt, zusammengepackt und uns gemütlich Richtung Flughafen aufgemacht. Nächster geplanter Stop - Kuala Lumpur!
Fazit zu Bangkok:
Eine große Stadt, in der es viel zu entdecken gibt. Mit über 9000 Klöstern in der Stadt, kann man sicherlich nicht Gefahr laufen einen davon zu übersehen =)
Wichtig ist das Handeln. Egal was gekauft wird, der Preis muss verhandelt werden, sonst zahlt man als Tourist viel zu viel - das gilt auch für Taxifahrten!
Das Essen in Thailand ist sehr gut und scharf. Man kann auch ohneweiters als Europäer etwas an den Straßenständen kaufen (vorausgesetzt man mag die Fischsauce, die so ziemlich überall draufgegeben wird). Auch wir haben uns diese Art von Fast-Food öfters gegönnt. Magenverstimmungen sind ausgeblieben.
Letztes Highlight sind die Massagen! Für umgerechnet 7-10 Euro kann man sich für eine volle Stunde von Kopf bis Fuß durchkneten lassen. Wirklich sehr entspannend.
(Bilder Bangkok allgemein)