17.10.09
Heute ist viel Autofahren angesagt, da wir schnell zum Vulcano National Park kommen wollen. In einer Zeitschrift haben wir ein Mietangebot für zwei Schnorchelausrüstungen für 9 Dollar die Woche gefunden. Da haben wir gleich zugeschlagen und uns als Zwischenstopp den Pu'uhonau Heiau ausgesucht. Ideal zum Schnorchel und kulturell kann man auch noch was erleben. Da heute wieder (gratis) campen im Nationalpark angesagt war sind wir bis auf einen kurzen Zwischenstopp beim Black Sand Beach bis zu unserem Zeltplatz durch gefahren. Es war schon finster als wir im Vulcano National Park ankamen, also wurde schnell das Zelt aufgebaut, etwas gegessen und ab in die Federn.
(Bilder Pu'uhonua O Honaunau Heiau, Black Sand Beach)
18.10.09
Vulkane! Ja, diesen Tag widmen wir ganz dieser Urgewalt der Natur. Zuerst haben wir eine Wanderung im Kilauea Iki Krater unternommen. Leider ist der grosse Krater wegen momentan stark austretenden Schwefelgasen gesperrt. Wir konnten jedoch auch im kleinen Krater - der zuletzt vor 50 Jahren ausbrach - die Wärme des Boden spüren. An manchen Stellen traten Gasen aus der Erde und das Gestein ist faszinierend. Beim Aufstieg aus dem Krater besuchten wir eine Lava Tube. Weiter gings die Chain of Craters Strasse hinunter zum Meer. Man muss sich das so vorstellen. Der Vulkan Kilauea bricht seit 1983 koninuierlich aus. Das heißt, es fließt immer Lava irgendwo dem Berg hinunter ins Meer. Bis 1983 geschah das entlang der Chain of Craters Strasse. Das Ende der Strasse beim Meer wurde durch einen Lavafluss zerstört, was wir uns unbedingt anschauen wollten. Seit 1983 bricht der Vulkan in einem neuen Krater aus, dem Pu'u O'o, der schon fast 700m hoch gewachsen ist. Seitdem fließt die Lava außerhalb der Nationalparks weiter östlich ins Meer. Um die Lava zu sehen muss man also wieder den Berg hoch nach Osten und wieder zum Meer. Genau das haben wir gemacht und haben die Lava zur Dämmerung beobachtet. Es war erstaunlich zu sehen wie neues Land entsteht. Teils war kleine Wasserdampfexplosionen zu erkennen, wo die Lava in der Gegend herumflog. Je dunkler es wurde umso atemberaubender wurde die Szenerie. Als es finster war sah man nur rote Glut. Muss man echt gesehen haben. Nach dem Erlebnis sind wir wieder zum Zeltplatz gefahren und haben die Bilder Revue passieren lassen.
(Bilder Wanderung Kilauea Iki Krater, Lava Tube, Chain Of Craters Road, Lava Watching)
19.10.09
Wir sind zeitig aufgestanden, um unseren Besuch im Vulcano National Park mit dem Jagger Museum abzuschließen. Das kleine, aber feine Museum bietet einen guten Überblick üben den Hauptkrater des Kilauea und fasst die wichtigsten Fakten übersichtlich zusammen. Heute nachmittag haben wir von Hilo aus eine Sonnenuntergang und Sternenhimmel Tour auf den Gipfel des Mauna Kea gebucht. Also auf nach Hilo. Auf dem Weg haben wir einen Stopp im Lava Tree Monument gemacht. Hier hat sehr schnell fließende Lava ganze Bäume umhüllt, die Stämme verbrannt und somit nun hohle Lavakegel gebildet. In Hilo haben wir den kleinen Bus bestiegen, der uns auf den höchsten Berg des Pazifiks und auch des höchsten der Welt führen wird, wenn man ihn vom Meeresgrund misst. Immerhin werden wir vom Meeresniveau innerhalb kurzer Zeit auf über 4200m steigen. Mal sehen wie sich das auswirkt. Erster Stopp war im Visitor Center auf ca. 3000m wo wir eine Stunde blieben um uns an die Höhe zu gewöhnen. Wir nutzten die Zeit für eine kleine Wanderung. Dann gings auf zum Gipfel, wo die ganzen Observatorien stehen. Wir haben uns auf die kurze, aber steile Wanderung auf den wirklichen Gipfel gemacht. Der Blick war atemberaubend, die Sonne begann ihren Untergang und die Farben am Himmel waren einzigartig. Jetzt war DER Zeitpunkt gekommen. Ich offenbahrte Susi, dass ich sie nicht nur zum Sonnenuntergang hierher gebracht hatte. Mit dem Ring in der Hand ging ich in die Knie und fragte Susi ob sie mich heiraten will. Ihr kullerten schon dir Tränen übers Gesicht und leise aber bestimmt sagte sie JA. JUHUUUUU, man was für ein Gefühl. Nachdem wir die romantische Stimmung genossen hatten sind wir zum Bus geflitzt um den eigentlichen Sonnenuntergang mit den anderen zu verbringen. Die hatten den Antrag schon spitz gekriegt und gratulierten uns eifrig. Besonders die Frauen konnten sich kaum beherrschen. Als die Sonne weg war wurde es extrem kalt, so sind wir tiefer gefahren und haben noch eine Lehreinheit in der Hawaiianischen Sternennavigation bekommen. Verständlicherweise konnten wir uns da nicht so konzentrieren. Zurück im Hostel fing es an aus Eimern zu schütten. Es muss noch erwähnt werden, dass wir im Hostel schlafen bzw zelten mussten um auf die Tour zu kommen, sonst wären wir sicher im Hotel geblieben. Wir hatten jedoch unser Zelt im Hostelpark aufgebaut, konnten es jedoch aufgrund des Regens nicht mehr sehen, so goss es. Ein Schweizer, Börni, der das selbe Schicksal teile und wir beschlossen einfach im Fernsehraum zu schlafen. So breiteten wir unsere Matten und Schlafsäcke auf und machten es uns so gemütlich wie es ging - bei 30 Grad und 100% Luftfeuchtigkeit, von den Mosquitos ganz zu schweigen. Wir nahmens mit Humor, so eine Verlobungsnacht werden nicht nicht vergessen.
(Bilder Lava Tree Monument, Mauna Kea)
20.10.09
Frisch verlobt gings heute Richtung Norden von Big Island. Bei den Akaka Falls machten wir eine kurze Wanderung durch den Jungle zu dem perfekt in die Landschaft passenden Wasserfall. Das Waipi'o Valley, ein heilige Ort für die Hawaiianer war leider mit Wolken verhangen. So fuhren wir weiter nach Hawi ganz im Norden. Dort hatten wir uns nach der gestrigen Nacht ein gemütliches Zimmer in einem Bed & Breakfast gemietet. Da ich zum Antrag keinen Champagner oder ähnliches hatte, lud ich Susi heute zum Abendessen ein. Wir genossen lokale Küche in Form von frischen Shrimps als Vorspeise, Mahi Mahi (ein Fisch) mit Risotto und Polenta als Hauptgang und eine Schokoladen Mousse zum Abschluss. Vom Hawaiianischen Wein ließen wir die Finger, stattdessen haben wir uns auf Mai Tais mit Passionsfruchtsaft eingeschossen......
(Bilder Akaka Falls, Waipio Valley, Abendessen)
21.10.09
Wir haben laaaange geschlafen und etwas Stress gehabt, die Check-out Zeit zu schaffen. Heute hatten wir nicht viel vor außer genießen. In Hilo haben wir uns noch eine Camping Erlaubnis für einen nahegelegenen Zeltplatz beim Meer geholt. Auf dem Weg haben wir noch einen Blick in das Pololu Valley geworfen, um die Aussicht zu genießen. Zufäälig haben wir dann einen Wegweiser gesehen, der uns auf den Mo'okini Heiau aufmerktsam gemacht hat. Dort wurde Kamehameha I. geboren. Er war der erste König, der alle Inseln Hawaiis vereinen konnte. Also nix wie hin. Die Strasse war abenteuerlich und das letzte Stück mussten wir gehen. Der kurze Marsch entlang der Küste war toll, keine Menschenseele weit und breit. Der Heiau war weniger toll, aber viel größer als wir uns vorgestellt hatten. Wir fuhren weiter zum Zeltplatz und trafen dort beim Zeltaufbau unverhofft Börni aus Hilo wieder. Außer uns war niemand dort. Also schnappten wir unsere Badesachen und Taucherbrillen und ab in die Fluten. Neben zahlreichen Fischen konnten wir sogar eine kleine Moräne beobachten. Zurück bei den Zelten war auf einmal mehr los. Eine ganze Gruppe Einheimischer (von denen aber keiner auf Hawaii geboren wurde) hatte ihr wöchentliches Sit-In einberufen. Mit Gitarre, einer Art Teufelsgeige, viel Bier und sonstigen Drogen bewaffnet gings ans Grillen und Feiern. Wir haben uns bald abgeseilt, da die Althippies für uns zu viel Gas gegeben haben. Als die Bande wieder weg war, haben wir uns schlafen gelegt und uns geistig schon auf Honolulu vorbereitet.
(Bilder Pololu Valley, Mo'okini Heiau, Abend beim Zelten)
22.10.09
In der früh verabschiedeten wir uns wieder von Börni, der bleibt noch auf Big Island und fliegt dann über Fiji nach Australien. Wir wollten uns heute noch ein paar alte Steinglyphen und als Kontrast das Hilton Village in Waikoloa ansehen. Die Petroglyphen waren ganz nett, aber es wurde zunehmend heißer, also haben wir bald den Rückweg angetreten. In Hilo haben wir gehört, dass das Hilton hier wie Disneyland sein soll und der Junge hat nicht übertrieben. Das Resort ist riesengroß, so groß, dass es einen Monorail und einen Bootsservice zwischen den einzelnen Hotelteilen gibt. Es ist echt schräg. man steht in der Lobby und plötzlich fährt der Zug ein....Den Weg zum anderen Ende haben wir zuerst per Pedes zurückgelegt. So konnten wir die Museumsgallerie entlang gehen, wo Artefakte aus allen möglichen Erdteilen und -epochen ausgestellt waren. Zurück sind wir mit dem Boot gefahren und konnten so die ganz verrückte Schönheit des Resorts genießen. Zuletzt statteten wir den Delphinen in der künstliche Lagune einen Besuch ab und bestaunten die Tiere. Dann wurde es Zeit das Auto abzugeben und in den Flieger nach Honolulu zu steigen. Der Flug mit der Hawaiian Air verging schnell. Am Airport holten wir noch unser Auto für die nächsten vier Tage und ab gings nach Downtown, wo unser Hotelzimmer schon auf uns wartet.
(Bilder Petroglyphen, Hilton Village Waikoloa)
Auf, auf, auf, Oahu wartet schon. Da wir die nächsten zwei Tage noch Campen wollen, gings am Vormittag zu der entsprechenden Behörde, um eine Genehmigung einzuholen. Wie wir leider feststellen mussten, hat das Amt wegen Kosteneinsparungen jeden Freitag zu. Wir nahmen das als ein Zeichen zum genehmigungs- und daher auch kostenfreiem Campen. Von Honolulu hatten wir noch nicht viel gesehen, also fuhren wir auf den Punchbowl Crater, wo wir eine super Sicht auf die Stadt und den am anderen Ende liedenen Diamond Head hatten, ebenfalls ein erloschener Vulkan. Unser Ziel war in den nächsten zwei Tagen die Insel zu umrunden und dann noch einen Tag in Honolulu und Waikiki zu verbringen. Also machten wir uns Richtung Osten auf zu unserem ersten Zeltplatz, der Kahana Bay. Die Bay liegt ungefähr in der Mitte der östlichen, dem Wind zugewandten Küste von Oahu. Die Fahrt entlang der Küste war spektakulär und wunderschön. Man merkt, dass die Vulkane hier viel älter sind, da die Steine schon mehr verwittert und bewachsen sind. An unserem Campingplatz angekommen hielten wir nach dem Ranger Aussicht, da wir ja keine Genehmigung hatten. Wir wurden aber gleich von einem Einheimischen angesprochen und im Laufe des Gesprächs lernten wir Glenn und seine Frau Toni kennen, die auch hier campen und morgen noch ihren Sohn samt Frau und Enkel und Freunde erwarten. Sie hatten daher nichts dagegen, dass wir in ihrer Parzelle unser Zelt aufbauten. So mussten wir uns keine dummen Fragen von irgend einem Ranger gefallen lassen. Kaum hatten wir unser Zelt fertig aufgebaut wurde es dunkel und es begann zu regnen. Glenn und Toni waren extrem gut ausgerüstet und hatten in weiser Voraussicht eine Bank mit einem Pavillonzelt überbaut. So konnten wir im Trockenen sitzen und uns unterhalten. Der Regen wollte nicht aufhören, er wurde eher noch stärker. Glenn holte zur Ablenkung ein paar Knabbereien und ein Spiel namens Sequence hervor. Nach ein eingen lustigen Runden mussten die Mädels mal austreten. Das war in dem Regenguss aber nicht so einfach, da das Wasser schon riesige Pfützen gebildet hatte. Nach ein paar fehlgeschlagenen Versuchen entschieden sie sich mit dem Auto zu Klo zu fahren....Wer muss der muss. Der Regen hielt an. Gott sei Dank haben wir unsere Plane über das Zelt gelegt, so war es beim Schlafen gehen trocken. Als wir im Zelt waren hörte der Regen auf....so konnten wir beruhigt einschlafen.
(Bilder Punchbowl Crater, Fahrt und Campen Kahana Bay)
24.10.09
Dank unserer Plane wurde nichts nass, außer die Plane natürlich. Susi organisierte in der Früh Caffee und Kakao, so schmeckte das Frühstück gleich noch besser. Wir verabschiedeten uns von Glenn und Toni und fuhren weiter Richtung Norden. Heute wollen wir die Profi Surfer auf den großen Wellen beobachten. Unterwegs hielten wir kurz beim Polynesian Culture Center (PCC) um Tickets zu kaufen. Nach der Nordküste wollen wir hierher zurück fahren und uns Hawaii von der kulturellen Seite näher anschauen. Am Sunset Beach war einiges los, wenngleich uns die Größe der Wellen etwas enttäuschte. Trotzdem beobachteten wir fasziniert die Wellenreiter. Eigenlich wollten wir diese Nacht an der Nordküste campen, aber alle Zeltplätze hier hatten einen Zaun, der um 19.00 Uhr geschlossen wurde und man so nicht mehr in den Park fahren konnte. Das war für uns ein KO-Kriterium, da wir ja das PCC bis in die Abendstunden erkunden wollten. So riefen wir kurzerhand Glenn und Toni an und fragten ob wir heute wieder bei ihnen zelten dürfen. Eine halbe Stunde später war das Zelt an seinem ursprünglichen Platz wieder aufgebaut und los gings zum PCC. Das PCC ist riesig und besteht aus 6 Dörfern, die in einer Lagune liegen. Die Dörfer repräsentieren jeweils eine polynesische Kultur. Es waren Neuseeland, Samoa, Tahiti, Tonga, Fiji und natürlich Hawaii vertreten. Wir wohnten einigen Darbietungen der lokalen Bräuche und Tänze bei. Am Abend gabs noch eine große Show, wo alle Nationen nochmals auftraten. War ein toller Abend. Im Zeltlager gabs dann noch was zu essen und wir lernten die restliche Familie kennen. Nach einem Gute Nacht Bier gings in die Schlafsäcke.
(Bilder North Shore, Polynesian Culture Center)
25.10.09
Der heutige Plan war einfach: Pearl Harbor und dann nach Honolulu und Waikiki. Nachdem wir uns zum zweiten Mal verabschiedet hatten für wir die 30 Minuten zum "Perlenhafen", wo 1941 der Überraschungsangriff der Japaner auf die vor Anker liegende Amerikanische Pazifikflotte stattfand. Über 2400 Menschen starben und die Amerikanische Flotte wurde zerbombt und torpediert. Zu Beginn des Angriff ist das Schlachtschiff Arizona von einer panzerbrechenden Bombe genau beim Munitionslager getroffen worden und explodiert. Das riesige 200m lange Schiff ist innerhalb von 9 Minuten gesunken und hat 1177 Seeleute in seinem Rumpf eingeschlossen. Über 900 davon haben dort ihre letzte Ruhe gefunden. Es wurde alle versenkten Schiffe wieder gehoben und repariert, nur die Arizona und zwei weitere Schiffe mit Totalschaden liegen noch an Ort und Stelle ihrer Versenkung. Über der Arizona wurde ein Denkmal errichtet, das man per Boot besuchen kann. Ist schon ein schauriger Ort. Bei der Fahrt in die Stadt haben wir noch auf einem Markt vorbei geschaut. Susi hat jetzt eine neue Kette und Gregor ein Taschenmesser. Dann gings auf in unser Hostel in Waikiki. Wir haben nur die Sachen ins Zimmer gebracht und sind gleich auf den Strand gestürmt. Das Flair auf dem Waikiki Beach ist einmalig, jedoch zum Schwimmen fanden wir ihn viel zu seicht. Inspiriert von einigen Surfern nahmen wir uns eine Stunde Unterricht. Susi stand gleich die erste Welle, Gregor küsste den seichten Meeresboden. Beim zweiten Anlauf hat es dann funktioniert. Nach der Stunde schafften wir es alleine eine Welle zu kriegen und zu surfen, echt spitze!Bald ging uns die Puste aus und nach einer kurzen Dusche steuerten wir die nächste Cocktail Bar an. Der letzte Abend auf Hawaii war schön und wir werden die Inseln hier sicher nicht vergessen!
(Bilder Pearl Harbor, Waikiki)
26.10.09
Adieu Hawaii! Wir mussten schon um 6 Uhr auf, unser Flug nach Seattle ging um 9 Uhr. Auto abgeben, check-in, etc. Außer dem Flug ist nicht viel passiert, da zur Flugzeit von 5 Stunden noch 3 Stunden Zeitverschiebung dazukamen. Um 18 Uhr schafften wir es aus dem Terminal zu kommen, holten unser nächste Auto und fuhren Richtung Süden nach Centralia in unser Motel. Morgen wollen wir den Mount St. Helens besichtigen.