Samstag, 10. Oktober 2009

USA - Alaska

01.10.09
Kanada ade, um 7 Uhr in der Frueh gings auf die Faehre nach Juneau, Hauptstadt von Alaska. Bevor wir auf das Schiff konnten mussten wir noch ein Problem loesen. Wie bringt man 4 Personen, 4 grosse Koffer, 4 Rucksaecke und eine ganze Menge Taschen in ein viel zu kleines Taxi? Ergebnis = siehe Bilder Die Fahrt dauert diesmal 29 Stunden.
Viel Zeit zum Lesen, Entspannen, etc. Einzige Aktivitaet heute war ein Landgang in Ketchikan, der ersten Stadt in Alaska. Der Ort hat 12.000 Einwohner und ist nur per Schiff oder Flugzeug zu erreichen. Auf dem Schiff haben wir zwei Frauen kennengelernt,
von denen eine dort aufgewachsen ist. So haben wir eine Hand voll Tipps bekommen, darunter eine Wanderung entlang eines Bachs, um den Zug der Lachse zu sehen. Wir haben uns gleich dorthin aufgemacht und nicht schlecht ueber die Massen an Fischen gestaunt,
die sich das schnell fliessende Gewaesser hinaufkaempften. Ein Stueckchen weiter konnten wir sie beim Ueberwinden eines kleinen Wasserfalls beobachten. Da die Laichsaison schon dem Ende zugeht war das Ufer und das seichte Wasser von toten Lachsen uebersaeht. Die
Fischkadaver haben eine entsprechende Duftnote hinterlassen. Kurz vor der Muendung des Bachs haben wir die Moeven und Albertrosse beim Fischen der Lachseier aus der Stroemung beobachtet. Mittendrin hat sich eine Seerobbe ihren Teil des Fischbanketts gegoennt.
Das Schiff legte gegen 18 Uhr wieder ab. Bald wurde es dunkel und wir muede. Gute Nacht!

(Bilder Faehre und Ketchikan)

02.10.09
Mit der Sonne aufgewacht und gleich ein wunderschoenes Bergpanorama vor Augen! Auf dem letzten Stueck der Fahrt konnte man
schon die schneebedeckten Berge und Gletscher sehen. Angelegt in Juneau ging es mit dem Taxi zu unserem Hostel. Wie sich dort herausstellte oeffnet das Hostel erst um 17.00Uhr und es ist gerade mal kurz nach 14.00Uhr. Das Hostel macht auf den ersten Blick ein recht guten Eindruck nur die Regeln sind doch ein wenig gewoehnungsbeduerftig! Man muss um spaetestens
9.00 Uhr am Morgen das Hostel verlassen und kann erst wieder um 17.00 hinein. Alle Gaeste werden den ganzen Tag ueber ausgesperrt! Auch bekommt jeder eine Putzaufgabe die er taeglich zu erledigen hat, dass reicht von Staubsaugen bis ueber
Klo putzen. Da haben wir uns doch ueberlegt ob es nicht eine Alternative zu den Hostel gibt. Leider hat man uns im Visitercenter keine guten Nachrichten - es ist das einzige Hostel in Juneau! Auch Moteles oder Hotels sind nicht wirklich eine bessere Loesung = ziemlich teuer! Auch haben wir erfahren das wir leider ein wenig spaet in Juneau ankommen und somit
saemtliche Touren schon Winterpause machen. Also zu rueck zum Hostel, ist ja mittlerweile schon fast 17.00 Uhr. Das Hostel ist wirklich schoen und geraeumig. Ein Ort an dem es gemuetlich ist, waeren da nicht diese doofen Regeln.

(Bilder Faehre und Ankunft in Juneau)

03.10.2009
Da wir ja schon um 9.00 Uhr aus dem Hostel rausgeschmissen werden, mussten wir ein wenig frueher aufstehen. Die Taxifahrerin vom Vortag gab uns noch einen guten Tipp fuer ein super Fruehstueck - probieren wir natuerlich gleich aus! Die Baeckerei
macht super Bagels mit allerlei Sachen darauf und ausgezeichnete heisse Schokolade. Fuer die naechsten Tage habe wir uns ein Mietauto genommen um uns die Umgebung ein wenig anzuschauen. Viel Fahren kann man hier ja nicht, das Strassennetz ist gerade mal 300km lang.
Als Abholpunkt haben wir intelligenter weise gleich die
Baeckerei gewaehlt. Kurz die Formalitaeten erledigt und schon gings ab zum Mendenhall Gletscher. Schon im Visitercenter haben kurz einen Schwarbaeren in unmittelbaren Naehe beobachten koennen. Als dann eine Baerenmutter mit ihren 2 Babies aus dem Wald
am Ufer entlang lief sind wir mit der Kamera bewaffnet und einen gebuehrend Abstand haltend hinterher. Zeitweise waren wir keine 10m von ihnen entfernt - zum Glueck trennte uns zu dem Zeitpunkt ein Gelaender und 2m Hoehe! Die Aussage, dass hier
ein wahres Barenparadies sein, soll stimmt voll und ganz! Nach diesem Erlebnis haben wie noch eine Wanderung zum Gletscher in Angriff genommen. Die zwei Stunden Tour durch den Regenwald war abwechslungsreich, besonders die Vegation interessant. Da wir
nach de Wanderung Guster auf ein heisses Getraenk hatten, sind wir wieder in unsere Baeckerei gefahren und haben dort bis 17 Uhr gewartet bis wir wieder ins Hostel durften.

(Bilder Mendelhall Gletscher)
(Film Schwarzbaerenfamilie)

04.10.09
Ja es war wieder mal 9 Uhr und die Hosteltueren wurden geschlossen! Dieses Lockout ist echt total laecherlich aber nun gut. Wir fuhren erstmal mit unserem "Wreck" aus der Stadt und beschlossen die aeusseren Viertel von Juneau anzusehn. Als wir in der
Naehe des Gefaengnisses durch die Seitengassen fuhren hatten wir das Gefuehl das Ghetto von Alaska entdeckt zu haben. Die Haeuser hier waren alles andere als gepflegt, genauso die verrosteten Autos und alten Boote die in den Vorgaerten standen.
Nach dieser speziellen Sightseeing Tour fuhren wir weiter zur Shrine of St. Therese. Diese alte steinerne Kirche steht auf einer kleinen Halbinsel und die moosigen Baeume rund herum laesst sie sehr idyllisch aussehen. Die Einrichtung war schlicht,
aber in den Fotoalben konnte man sich ueber die vielen ganz schrecklichen Hochzeitskleider amuesieren. Danach bekamen wir einen schwimmenden Fischotter bei einem Spaziergang am Eagle Beach zu Gesicht und beim Echo Cove lernten
wir von den Einheimischen wie man Krabben fuers Essen zubereitet: man nehme einen grossen Stein, schlaegt kraeftig in die Mitte bis nichts mehr krabbelt und entfernt alles bis auf die Beine. Mmmmhhhh da bekommt man gleich Hunger...
Deshalb folgten wir dem Rat unserer Autovermieterin und liessen uns die Fish and Chips in der Sandbar schmecken! Waehrend Susi und Gregor einen Walk um den Auke Lake machten durchstoeberten Stefan und Simone den Halloween-Krimskrams in der
Mall. Gelee-Augaepfel, vibrierende Totenkoepfe und blutueberstroemte Screammasken waren hier die Highlights.

(Bilder Tag in Juneau)

05.10.09
Alaska ist vielerorts fuer das Fischen und speziell fuer seine Lachse bekannt. Daher haben wir heute frueh als erstes die Alaska Seafood Company besucht. Dort hat uns der Produktionsmeister Jeff sehr nett begruesst und uns die leider momentan
nicht sehr aktive Produktion gezeigt. Wir lernten, dass es in Alaska vier verschiedene Lachsarten gibt (Pacific, Silver, Sockeye, King). Um den Unterschied zu merken, haben wir eine Verkostpackung mit je einer Portion der Sorten und ein Glaeschen Kavier
gekauft. Das werden wir uns am Abend schmecken lassen. Heute haben wir typisches Alaska Winter Wetter: Regen den ganzen Tag. Daher sind wir auf Douglas Isalnd gefahren und haben noch den Rest der Stadt erkundet, den wir noch nicht gesehen haben. Dabei
sind wir auch ins lokale Schigebiet gekommen, leider kein Schnee, nur Regen. Das Wetter trieb uns schliesslich in einen Buchladen wo wir uns mit dem unterhaltsamen Inhaber recht lange unterhielten. Er erzaehlte uns von den fuenf duemmsten Fragen,
die ihm von - wohlgemerkt amerikanischen - Touristen gestellt wurden.

1. Nehmen Sie auch US Dollar?
2. Wie lebt es sich so in Kanada?
3. Warum reinigen Sie ihre Gletscher nicht oefters?
4. Werden die Mammuts extra fuer die Souveniers erlegt?
5. Auf welcher Seehoehe liegt Juneau? (Anmerkung: 98% der Touristen kommen mit dem Schiff an).

Uns bleibt nichts mehr zu sagen....
Im Hostel gabs dann die lang erwartete Lachsjause, die gleich in eine Verkostung inklusive Benotung umgewandelt wurde. Es wurden die Kriterien Geruch, Farbe und Geschmack beurteilt. Ergebnis:
4.Platz: Silver Salmon, 32 Punkte;
3. Platz: Pacific Salmon, 33 Punkte;
2. Platz: King Salmon, 45 Punkte;
1. Platz Sockeye: 47 Punkte.
Ausser Konkurrenz wurde noch der Kavier getestet, der geschmacklich stark polarisierte, mehrheitlich jedoch fuer ausgezeichnet befunden wurde. Alles in allem ein toller Tag.

Vermerkt: Wer sich selber von der super Qualitaet ueberzeugen mochte www.alaskaseafoodcompany.com

(Bilder Seafoodcompany und Tag)

06.10.09
Koffer gepackt und noch kurz gefruehstueckt - ab zum Flughafen. Der Flug von Juneau nach Anchorage war genial! Wir hatten fast wolkenlosen Himmel und somit eine super Sicht auf die Gletscher und Gebirge von Alaska. In Anchorage beschlagnahmten wir noch
schnell unser Mietauto fuer die naechsten Tage und wollten unsere grossen Koffer im Hostel deponieren um sie nicht die ganze Zeit mit uns mit zu schleppen haben. Die Oeffnungszeit des Hostels haben wir um 5min verpasst - wir hatten nun die
Wahl 3 Stunden zu warten, das Gepaeck einfach im Aufenthaltsraum stehen zu lassen oder es doch mit nach Fairbanks zu nehmen. Nach kurzer Diskussion nahmen wir es mit nach Fairbanks! Die Fahrt nach Fairbanks dauerte 6 Stunden. Im Billi's Packpacker
angekommen bezogen wir nur noch schnell das Zimmer und gingen in die Waagrechte!

(Bilder Flug nach Anchorage)

07.10.09
Den Vormittag haben wir klassisch verschlafen und haben uns gleich ans Mittagessen gemacht. Den ganzen Nachmittag ueber haben wir uns nur ausgeruht - Internet, schlafen, fernsehen, essen, .... Nur Susi war aktiv und ist eine Runde spazieren gegangen.
Dabei hat sie Richard aus Niederoesterreich getroffen, der auch im Hostel wohnt. Zusammen sind die zwei Pizza essen gewesen und danach zum Entspannen auf den lokalen Schiessplatz gefahren. Dort wurde kraefitg in der Gegend herumgeballert. Susi bekam
von zwei Gefaengniswaerterinnen gleich ein gutes Talent fuer SChusswaffen zugesprochen und durfte auch mit den Waffen der zwei Frauen schiessen. In der Nacht (1.00Uhr) haben wir uns aufgemacht um vielleicht die beruehmte Aurora Borialis (Nordlichter)
zu sehen. Im Hostel haben wir noch Julia aus Berlin getroffen, die mit uns mitfuhr. So fuhren rund 2,5 Stunden durch die dunkle Nacht. Am Horizont haben wir dann auch noch ein Lichterschein gesehen. Jedoch was das nur der Lichtersmog von Fairbanks. Da es immer bewoelkter wurde, fuhren wir zum Hostel zurueck. Genau richtig, denn als wir dort ankamen, begann es zu regnen.

(Bilder Tag in Fairbanks)
(Video Susi mit Pistole)

08.10.09
Gegen Mittag sind wir aus den Federn gekrochen und anstatt zu fruehstuecken sind wir gleich auf das Mittagessen uebergegangen. In Fairbanks gibt es einen super Italiaener der echt spitzen Pizza macht. Nach dieser Mahlzeit sind wir zu den Chena Hot Springs aufgebrochen. Julia war auch wieder mit von der Partie. Waehrend der Fahrt sind uns noch
ein paar Elche ueber den Weg gelaufen. Die Hot Springs haben einen natuerlichen Aussenpool, einen Indoorpool und mehrere Jacuzzis, die mit dem 40 Grad heissen Wasser gefuellt sind. Wir haben den ganzen Nachmittag bis tief in die Nacht dort geplanscht. Zwischendurch sind Susi, Julia und Gregor in das angrenzende Eisspulpturenmuseum gegangen. Das Gebaeude ist wie eine Kathedrale aus Eis aufgebaut. Die Statuen innen sind stimmmungsvoll beleuchtet. Nach 30 Minuten bei minus 7 Grad gings wieder ins warme Wasser. Ein weiterer Grund fuer unser langes verweilen in den Springs war das wir hofften,spaet in der Nacht, auf der Rueckfahrt noch das Polarlicht zu sehen. Bevor wie uns auf den Reuckweg machten staerkten wir uns noch ein wenig im Auto. Ploetzlich spielten sich neben unserem Auto noch ein paar . .. . Szenen ab. Ein betrunkener Typ und seine noch betrunkenere Freundin fanden den Autoschluessel nicht mehr
und machten voll das Theater. Wir sassen waehrenddessen im Auto im Dunkeln, verzehrten unsere Jause und lauschten der gerade stattfindenden Reality Soap (auch Schreierei genannt) in der das Wort "fuck" so ca. 300 mal vorkam. Die spinnen die Amerikaner!

(Bilder Chena Hot Springs und Fahrt)

09.10.09
Frueh auf und gleich ab ins Auto. Heute mussten wir bis spaetestens um 16.00Uhr wieder in Anchorage sein. (ca. 600km) In Anchorage sind nochmal so richtig gut essen gegangen - ist ja unser unser letzter gemeinsamer Abend!

(Bilder Fahrt nach Anchorage)