Donnerstag, 26. Februar 2009

Neuseeland - Südinsel 02

23.02.09
Heute war Wandern und Höhlenforschen angesagt. Doch zuerst mußten noch die nötigen Vorbereitungen getroffen werden. Das größte Hindernis war dabei der Umstand, dass man mit einem Camper nicht in dieses Gebiet fahren darf bzw. kann. Also organisierten wir oder besser gesagt der freundliche Besitzer des Campingplatzes uns einen Mietwagen. Mit diesem gings dann rund 45 min über eine Offroadstraße in die Berge (Oparara Basin). Dieses Gebiet ist von einem riesigen System von Karsthöhlen durchzogen. Als erstes gings zum "Gate of Moria". Allen Herr der Ringe Fans wird's schon klingeln. Leider fanden wir keine Orcs, jedoch war der Fluss immer noch blutrot von der großen Schlacht. Über einen Rundweg kamen wir noch am Mirror Tarn vorbei. Dieser schwarze Teich liegt so ruhig mitten im Regenwald, dass sich die gesamte Umgebung darin widerspiegelt. Auf den Fotos ist es nicht immer einfach zu erkennen was die Wasseroberfläche und was die wirkliche Umgebung ist. Nach einer kurzen Rast gings dann in die Oparara Arch - ein vom Wasser ausgespülter Tunnel, der sich über 200m erstreckt und eine Breite und Höhe von ca.40-50m aufweist (Kurzerklärung für Vorarlberger: Rappenlochschlucht für Große) . Eine überwältigende Kulisse bietet sich allen, die sich ein wenig in die Arch hineintrauen. Es ist schon erstaunlich was Wasser über die Zeit mit Felsen anstellen kann. Zu guter letzt stand noch ein wenig Höhlenforschung auf dem Programm, denn in den Box Canyon und Crazy Paving Caves soll rund 20cm große Spinnen und Insekten geben. Also Stirnlampe rauf und ab in die Dunkelheit. Ein paar Spinnen und Insekten bekamen wir dann auch vor unsere Lichtkegel. Aber leider warens nur die Miniausgaben mit einer Größe von 5 - 8cm. Nach der Rückgabe unseres Leihautos fuhren wir weiter nach Westport.

(Bilder Wanderung Oparara)
(Bilder Strand Westport)


24.02.09
Premierentag! Nach anfänglichem Zögern entschied sich Susi heute das Abendteuer Linksfahren mit einem Camper in Angriff zu nehmen. Nach den ersten paar Kilometern gings schon relativ flott dahin! Das Streifen von Büschen usw. erwähnen und zählen wir an dieser Stelle nicht, da sie keine bleibenden Schäden hinterließen!Nach einer entspannten Fahrt zum Cape Foulwind besichtigten wir die dort heimische Robbenkolonie sowie den realtiv unspekatakulären Leuchtturm. Das Interessante an der Wanderung waren die Klippen und der Blick auf der Westküste entlang. Die Männer machten es sich anschließend im hinteren Teil des Campers gemütlich und die Mädles fuhren und navigierten uns sicher und unbeschadet nach Punakaiki.

(Bilder Cape Foulwind)

25.02.09
Am frühen Morgen, so gegen halb elf, gings zu den Pancake Rocks und den Blow Holes. Die Felsformationen gehören zu den 100 must visits in Neuseeland. Die Felsen sind auch recht interresant, jedoch war das Meer so ruhig, dass die Blow Holes nicht blowten. Man sah die Austrittslöcher und hörte ein fürchterliches Getöse, aber trotz Flut kam leider keine Wasserfontäne aus ihnen. Anschließend machten wir noch einen kurzen Track (Truman Track) zum Strand wo sich von der Meeresbrandung ausgewaschene Felsküste befand. Nachmittags fuhren wir (Susi wieder hinterm Steuer) weiter nach Greymouth wo wir uns wieder mit dem Nötigsten eindeckten und den Tag gemütlich mit einen kalten Bier am Strand ausklingen ließen.Unser Campingplatz liegt nämlich direkt am Strand (und neben den Rollfeld des Greymouth Airports).

(Bilder Pancakerocks, Blowholes und Strand)

26.02.09
Heutiges Tagesziel ist der Ort Franz-Josef beim Franz-Josef Gletscher, der nach unserem Kaiser benannt ist. Aber zuvorlegten wir einen Abstecher zum Arthur's Pass ein, um dort die Keas (papageiartige Vögel) zu sehen. Es waren zwar nicht ganz so viele da, aber Hauptsache wir waren dort! Weiteres Etappenziel war die nächstgelegene Tankstelle, die sich in Hokitika befand (60km). Ab diesem Zeitpunkt haben jetzt auch die Mädels vollständig das Steuer übernommen, denn den Großteil der Strecke kutschierte uns Simone durch die Gegend; zum Leiden mancher Straßenarbeiter am Straßenrand, deren Gefahreneinstufung im Nu ums Doppelte stieg. Nach Tankstop und Fahererwechsel steuerten wir schnurstracks auf Pukekura zu. Der Zweieinwohnerort besteht aus einem kleinen Museum und einem kleinen Pub. Das besondere daran?! Das Museum zeigt die wilden Jagdaktionen auf Rotwild. Man mag es nicht glauben aber die haben das Rotwild "mit der Hand" lebend eingefangen, um es in Gehäge zu transportieren. Aber nicht wie ihr denkt vom Boden aus! Ein Mann stellt sich auf die Kuven eines Helikopters und dieser fliegt rund 1,50m an das Wild heran, dann springt der Mann vom Helikopter auf das Wild und zwingt es zu Boden. Natürlich bleibt das Wild nicht ruhig stehen/liegen, sondern versucht im Zick-Zackkurs zu fliehen. Bei solchen Aktionen sind im Laufe der Zeit 80 Neuseeländer um Leben gekommen. Später sind sie dann auf Netze umgestiegen die sie von den Helikotern aus abfeuerten. Das Springen vom Helikopter blieb aber nicht aus. Das Pub hat sich auf Wildschadengerichte spezialiesert .... you kill em, we grill em (hit by car)Der Leitspruch ist wirklich ernst gemeint und muss nicht weiter erklärt werden.In Franz-Josef angekommen, man mag es kaum glauben ... wieder einmal Regen. Die Abendgestaltung war daher wieder dementsprechend gemütlich und entspannt.

(Bilder Arthur´s Pass und Pukekura)

Sonntag, 22. Februar 2009

Neuseeland - Suedinsel 01

19.02.09
Endlich Südinsel!Nach einer erholsamen Nacht ging es nach einem guten Frühstück und der Be- bzw Entleerung sämtlicher Tanks zur Fähre. Am frühen Nachmittag legte diese dann in Richtung Südinsel (Picton) ab. Während der Fahrt genossen wir noch den sensationellen Ausblick auf die Marlborough Sounds durch die wir hindurchfuhren. Das gab uns schon einen kleinen Vorgeschmack auf die endlosen Fijordlandschaften der Südinsel.Bevor wir uns auf unseren eigentlichen Weg begaben machten wir noch einen kurzen Abstecher zu Tschoooadsch. George ist ein Schweizer Auswanderer, der sich hier ein Weingut gepachtet hat und so sein Leben genießt. Nach etlichen guten Reisetipps und einem vorzüglichen Glas Wein gings weiter an den Campingplatz von Blenheim. Dort schlugen wir für diese Nacht die Zelte auf und genossen den hervorragenden Wein, den uns George noch mitgegeben hat (Danke Tschoooadsch). Dies führte zu einer 4 Personenparty in unserem Campervan mit Wein, Bier und Gesang sowie Kartenspielen (Esla, auf dessen Einfachkeit sich Gregor erst nach ein paar Bier einstellte).

(Bilder Fähre und Marlborough Sounds)
(Bilder 4 Personenparty)

20.02.09
Der Morgen brachte leider wettertechnisch nichts Gutes für uns. Bei schönstem englischen Wetter verließen wir Blenheim und fuhren rund 120km nach St. Arnaud, ein kleines verschlafenes Nest in dem nicht wirlkich was los ist. Jedoch ist es das Tor zum Nelson Lakes National Park und liegt direkt am Lake Rotoiti. Der ursprüngliche Plan war heute den See zu umwandern und morgen weiter nach Westport aufzubrechen, aber aufgrund der Tatsache, dass es immer noch goss wie aus Eimern entschlossen wir, den Tag gemütlich zu gestalten und abzuwarten in der Hoffnung, dass das Wetter morgen besser sein würde.Da manche von uns doch noch leicht geschafft von den letzten Tagen und der gestrigen Partynacht waren, teilten wir uns ein wenig auf. Simone und Gregor verbrachten den Nachmittag spielend und schalfend. Susi machte einen kurzen Sparziergang (1,5 Stunden) und Stefan machte sich - trotz Nieselregen - ganze 3,5 Stunden auf den Weg. Die Wanderung durch den grünen und stillen Wald war eine reine Wohltat, nach 7 Wochen in Großstädten mit Lärm, Hektik und dem vielen Verkehr. Schon nach ein paar Hundertmeter bemerkte man die Stille und Ruhe des Waldes. Ein paar Vögel zwitschern und die großen schweren Tropfen hörte man von den Bäumen auf den weichen Waldboden fallen. Durch den Nieselregen und der Tatsache, dass außer uns wieder mal niemand auf dem Weg war, ergab das eine beeindruckende und ruhige Stimmung.

(Bilder Kurzwanderung)

21.02.09
Adventure Day! Endlich hat es aufgehört zu regenen! Geplant war eine 6stündige Wanderung rund um den See Rotoiti. Jedoch waren die meisten Wegabschnitte vom englischen Wetter leicht aufgeweicht oder ein wenig überflutet. Genauer gesagt verliefen die meisten Bäche auf dem Wanderweg und der Rest der Route war mehr Morast. 3 Stunden, 3 Flussüberquerungen und 3 Wespenstiche (alle bei Gregor) später sind wir am anderen Ende des Sees angelangt. Dort angekommen stellten wir fest, dass wir noch einen weiteren (etwas größeren) Fluss überqueren (ohne Brücke, siehe Hinweisschild) oder einen Umweg von 3 Stunden in Kauf nehmen müssten. Natürlich entschieden wir uns den Fluss zu überqueren! (Rock n' Roll!!) Nachdem wir bereits eine gute halbe Stunde barfuss durch die Wiesen und Rinnsale liefen, sind wir dann zum eigentlichen Hindernis gekommen: ein 15 Meter breiter Fluss mit ner Strömung zum Wildwasserkajak fahren! Hose runter und rüber war die Parole - nach dem wir knapp hüfttief im Wasser standen (Susi vorran). Die tiefste Stelle des Flusses war noch gar nicht erreicht wo wir uns eingestehen mussten, dass das mit der Überquerung und somit der Abkürzung nicht wirklich was wird. Zurück zur letzten Hütte. Die Ranger, die uns zuvor noch vorbeilaufen gesehen haben, lachten sich einen Deppen runter... Plan B: Zurück zum 10 min entfernten Steg und hoffen, dass ein Water Taxi vorbeikommt (statt nochmals 3 Stunden durch den Gaaatsch zu laufen). Da wir wieder mal mehr Glück als Verstand hatten, kam nach nicht mal 10min ein Wassertaxi vorbei. Eigentlich wollte er ja mit seinem Sohn angeln gehn und war außer Dienst. Er hat sich jedoch unser erbarmt und brachte uns zurück an den Ausgangspunkt unserer Wanderung.Nächstes Ziel ist Karamera an der Westküste nahe dem Kahurangi Nationalpark. Dort fanden wir einen kleinen aber feinen Campingplatz. An der Fahrt dort hin, passierten wir "Bullers Gorge". Eines der 100 must be seen, wenn man im Kiwi-Land ist. Der Fluss ist verdammt breit und eine riesige Hängebrücke führt darüber. Eigentlich jetzt nicht soooo unbedingtberauschend, aber wir waren dort!

(Bilder Wanderung)
(Bilder Fahrt)

22.02.09
Irgendwie haben wir das Gefühl, dem Regen nachzufahren?! =) Auch hier in Karamea: Regen, Regen, RegenDaher wieder einmal Ruhetag! Aber Ruhetag heißt nicht, dass bei uns nichts los ist!Was wir unseren Lesern heute bieten können: eine Überschwemmung in unserem Campervan. Kurz bevor wir frühstücken wollten (es war so kurz vor 12 Uhr mittags) fand Simone heraus, dass ihr Koffer im Inneren nass ist. Um das Malheur genauer zu betrachten, wurde der Koffer aus unserem spacigen Abstellraum (=Klo) gehieft ... und siehe da: das Ding stand ca. 5cm unter Wasser!!!! Aber woher??!!! Schnell komibierten wir ... nasser Koffer von Simone bedeutet auch nasser Koffer der anderen ... So ne Sch..ße aber auch!Somit war vor dem Frühstück Wäsche waschen und Trocknungsaktion angesagt, da die in den Koffern befindlichen Gegenstände und Kleidungstücke ebenfalls durchnäßt waren. Nach ausführlicher Ursachenforschung war der Übeltäter schnell gefunden: Unser Abwassertank ist schlicht übergelaufen und der Gulli in der Dusche war der tiefste Punkt und die einzige Ausweichmöglich im Wohnmobil - ergo lief es dort wieder heraus. Nach rund einer Stunde trocknen, Gulli entleeren und all das Zeug im Wohnmobil verstauen war auch dieses Problem gemeistert und wir haben wieder ein Geschichte mehr, um euch alle zu unterhalten.Wir konnten wieder zur Tagesordnung übergehen, die aufgrund des schnell wechselnden Wetters (Regen-Sonne-Regen-...) nicht all zu berauschen war. Bisserl spazieren, Internet surfen, Wäsche waschen usw.Nachmittags gings noch einen Sprung an Meer.

(Bilder Camping Karamea)
(Bilder Meer)

Mittwoch, 18. Februar 2009

Neuseeland - Waitomo

Waitomo
Heute ist der Tag endlich gekommen. Wir beziehen unser Wohnmobil. Nachdem der ganze Papierkram erledigt war und wir das Mobil auf Fehler begutachteten, wurde einmal fleißig eingeräumt. Das Wohnmobil ist für 4 Personen konzipiert und bietet mit vielen kleinen Fächern Stauraum für alles mögliche, nur unsere Taschen/Rucksäcke bringen wir darin niergends unter. Wir haben daher kurzerhand entschlossen unser spaciges "Badezimmer" bzw. "Klo mit Dusche Ding" umzufunktionieren und es als Abstellkammer für Taschen, Rucksäcke und Campingtisch zu verwenden. Somit war das Stauraumproblem auch gelöst =)
Bevor die Reise zu unserem ersten Etappenziel losgehen kann wurde noch richtig einkauft, damit wir die nächsten Tage nicht hungern müssen. Erstes Ziel: Waitomo-Caves (Glühwürmchenhöhle)
Nach knapp über 2 Stunden Fahrt mit unserem LKW und viel Rüttel-Schüttel im hinteren Teil, sind wir doch recht heil angekommen ... und das trotz Linksverkehr und so manchen Seitenproblemen beim Rechtsabbiegen. Leider haben wir unseren gewünschten Campingplatz nicht auf Anhieb gefunden (die selbe Strecke wurde 3 mal abgefahren!). Bis wir ihn gefunden hatten, war der Campingplatz dann voll. Somit war Wildcampieren angesagt. Da wir doch alle recht hungrig waren, haben wir natürlich um halb 10 nachts noch den Grill angeworfen. Mit Stirnlampe bewaffnet und einem supertollen Gasgriller, waren das Fleisch auchbald durch. Vor der Nachtruhe musste natürlich auch noch die Notdurft verrichtet werden. Die Männer haben es da recht einfach, doch für uns Mädls ist das ein schwieriges Unterfangen ... vor allem bei dichten Büschen, Finsternis und fremden, lauten Tiergeräuschen ... da hat uns der Mut verlassen. Als wir so in der Gegend herumirrten und im Nachbarhaus Licht sahen, zögerten wir keine Sekunde und statteten den neuen Nachbarn einen Besuch ab ... und das fast um Mitternacht. Kein Wunder, dassdie Hausherrin etwas erschrocken dreinschaute, als wir mit Stirnlampe am Kopf und Küchenrolle in der Hand bei ihr läuteten.Nach einer ruhigen, ersten Nacht im Wohnmobil ging es am nächsten Morgen auf zur Tour in die Waitomo-Caves. Wir buchten jedoch nicht die Oma-Opa Tour, sondern die Survivor-Tour bestehend aus Canyoning und Tubing: Wir haben die Glühwürmchen überlebt.Zur Krönung des Tages zischten wir dann mit unserem LKW ca. 500km (6h Fahrt) nach Wellington, von wo es morgen aus auf die Südinsel geht.

(Bilder Wohnmobil)
(Bilder Waitomo Caves)

Neuseeland - Auckland

Ankunft in Neuseeland
Nach einem gut 12 stündigen Flug sind wir leicht verschlafen am frühen Morgen des 11. Februar in Auckland angekommen. Uns erwarteten 26°C und eine ziemlich hohe Luftfeuchtigkeit. Während der Fahrt in unser Hotel lernten wir eine in Spanien lebende Deutsche namens Bettina und einen in England lebenenden Australier (der nun in Auckland studiert) kennen. So kamen wir bereits um 9 Uhr im Hotel an, wo man uns dann mitteilte, dass wir erst ab 15 Uhr einchecken können. So überbrückten wir den Tag mit einem Stadtspaziergang. Am Abend gönnten wir uns noch ein kühles, wohlschmeckendes Bier in einem Pub. Das Bier wurde uns von einem ehemaligen Arbeitskollegen und Freund gesponsort. An dieser Stelle vielen Dank an Robert für die Spende auf unser Konto!

Auckland
Die ersten 2 Tage verbrachten wir mit Aklimatation und ein wenig Stadtbesichtigung. Die Sehenswürdigkeiten ließen wir fürs erste aus, da wir dann die ganzen Attraktionen der Stadt mit Simone und Gregor besichtigen wollen. So spazierten wir ein wenig in die Aussenbezirke von Auckland. Dass die Stadt 1,3 Millionen Einwohner beherbergt merkt man nicht wirklich. Es gibt nur einen relativ überschaubaren Kern mit einigen wenigen Hochhäusern. Die restliche Stadt besteht aus gemütlichen und äußerst grünen Wohnvierteln, die mehr anein größeres Dorf oder Kleinstadt erinnern als an eine Millionenstadt. Am Freitag, den 13 Februar stießen dann auch Simone und Gregor zu uns, somit waren die 4 Weltenbummer nun endlichvollständig. Nachdem sie sich dann auch mehr oder weniger nach dem ersten Tag an die 12 Stunden Zeitverschiebung gewöhnt hatten, begannen wir die Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Aufgrund der Wetterlage (Regen) am 14.02. entschieden wir uns das Nationalmuseum von Auckland zu besichtigen. In diesem wird von der Maori Geschichte über Fauna und Flora sowie die prähistorische Zeitder Dinosaurier bishin zu den Kriegen an denen Neuseeland teilgenomen hat alles erzählt. Nachdem das Wetter sich gebessert hat und wir schon ein wenig hungrig waren fuhren wir mit dem Bus nach Ponsonby. Der Stadtteil ist für seine guten Restaurants und Bars bekannt. Wir entschieden uns für ein türkisch-neuseeländisches Restaurant. Wie sich herausstellte fanden dort noch 4 Junggesellenabschiede gleichzeitig statt. Tags darauf fuhren wir zuerst zum Mount Eden, einem erloschenen Vulkan. Dass er mal ein aktiver Vulkan war haben wir an dem sehr schön erhaltenen Krater verdeutlicht bekommen. Übrigens: die ganze Stadt steht auf einem sehr aktiven Arial von Vulkanen. Im Gesamten ist die Stadt von rund 40 Vulkankegeln umgeben. Vom Mount Eden aus hat man einen uneingeschränkten 360° Grad Blick über die Stadt. Nach einer kurzen Busfahrt bestiegen wir auch noch den One Tree Hill. Der trägt seinen Namen mitterweile nicht mehr zu recht, da der "One Tree" auf dem Gipfel 2002 gefällt wurde und nur mehr der Obelisk, der die Maori Vergangenheit des Ortes gedenkt, allein auf dem Hügel steht. Im nicht mehr so schön erhaltenen Karter tief unter der Spitze haben ein paar ihrer Kreativität freien Lauf gelassen und Namen mit Steinen auf die Wiesen geschrieben, die man vom Gipfel aus gut erkennen und lesen kann.And so did we! Schaut euch die Fotos unter dem Link "Bilder One Tree Hill" an - was erkannt? Das geht auf das Konto von Gregor und Stefan! Am nächsten Tag standen eine Hafenrundfahrt und der Skytower auf dem Programm. Am frühen Nachmittag fuhren wir mit einem Boot rund eineinhalb Stunden im Hafen von Auckland herum und haben die Stadt von einer anderen Seite erlebt. Wir legten kurz an einer vorgelagerten Vulkaninsel an und fuhren dann weiter zur Victoria Habour Bridge bzw. unter ihr hindurch, wo sich gerade ein Waghalsiger mit dem Bungyseil in die Tiefe stürtzte. Danach ging es 220m hoch hinauf in den Skytower. Von dort hatten wir einen atemberaubenden Blick über die Stadt bzw. mittels Glasplatte im Boden direkt auf den Grund unter uns. Ein paar Wagemutige ließen sich vom Tower in die Tiefe fallen oder wanderten in 200m Höhe außerhalb des Towers auf einem Stahlgitter um den Tower herum.

(Bilder Auckland allgemein)
(Bilder Museum)
(Bilder Mount Eden)
(Bilder One Tree Hill)
(Bilder Hafenrundfahrt)
(Bilder Skytower)

Sonntag, 8. Februar 2009

Shanghai

Ankunft in Shanghai
Arrivaltime war 18.00 Uhr und bis um 20.30 hatten wir es dann auch ins Hotel geschafft. Die Busfahrt vom Flughafen in die Stadt war nicht unbedigt angenehm - oder lasst es uns so nennen: abenteuerlich. Der Sitznachbar hatte dermaßigen Mundgeruch, dass man durchaus noch die Speisen der letzten drei Tage herausriechen konnte. Im Hotel angekommen stellten wir schnell fest, dass dies das "schlechteste" (bzgl. Service) Hotel unserer Asienreise sein würde. Wobei zu erwähnen ist, dass die bisherigen wirklich gut waren und wir dadurch auch leicht verwöhnt sind. Später gingen wir noch landesüblich essen -in den nächstgelegenen Pizza Hut, da es sonst in dieser Umgebung keine vertrauenswürdigen Restaurants gibt.

Erster Tag
Wir ließen den Tag gemütlich angehen. Nach dem Frühstück haben wir nochmals eine Runde Schlaf nachgeholt und sind dann Richtung Chinatown aufgebrochen. Nach einem halbstündigen Spaziergang besichtigten wir den Stadtgotttempel. Dieser wurde in der Kulturrevolution zerstört und erst 1990 wieder aufgebaut. Jedoch mußte man ihn bereits 2006 schon wieder sanieren. Die Wiederaufbauarbeiten wurden wahrscheinlich nicht unbedingt mit Sorgfalt ausgeführt. Im Tempel befinden sich die 60 Jahresgötter und somit kann jeder seinem Geburtsjahrgott etwas opfern um auf dessen Unterstützung zu hoffen. Der Stadtgott selbst hat ein rotes Gesicht und ist der Schutzpatron des Tempels. Danach gings weiter in den Yu Yuan Garden (Garten der Zufriedenheit). Dieser wurde ursprünglich als Ruhesitz angelegt und später von reichen Kaufleuten umgebaut. Der Garten ist - untypisch für China - unsymetrisch und unregelmässig aufgebaut. Er ist von Wasserwegen und Felsformationen durchzogen. In den Wasserläufen und Teichen wimmelt es nur so von Goldfischen und die kleinen Pavilions und Mauern unterbrechen immer wieder die Durchsicht sodass der Garten in kleine Bereiche geteilt wird (fast wie ein Irrgarten), in denen es jeweils Neues zu entdecken gibt. Was aber wirklich bemerkenswert ist - es herrscht im Garten Stille. Obwohl rund um den Garten große Straßen vorbeiführen und ein wahres Getümmel herrscht, ist es hinter den Gartenmauern so ruhig, dass man keinerlei Lärm vernehmen kann. Als nächstes stand der Tempel des Konfuzisus auf unserer Tagesliste. Leider sind wir an ihm bzw. der Abzweigung vorbeigelaufen und somit ca. 1km zu weit gelaufen. Als wir unser Malheur jedoch bemerkt hatten und umdrehten war der Tempel leider schon geschlossen. Somit änderten wir unseren Plan und schlenderten durch die Gassen der Trödler und Händler. In den kleinen Seitengassen gibt es einiges zu entdecken. Man findet hier viele Trödel aber auch einige Antiquitätenläden sowie kleine Küchen die ihre Teigtaschen anbieten. Nach einem kalorienreichen Abendessen gings dann zurück ins Hotel wo wir noch kurz den nächsten Tag planten.

(Bilder Stadtgotttempel)
(Bilder Yu Yuan Garten)
(Bilder Chinatown)

Zweiter Tag
Da wir von der Stadt nicht unbedingt so begeistert sind, wie zum Beispiel von Singapur, haben wir beschlossen die weiteren Tag gemütlicher zu gestalten. So gegen Mittag ging es auf in das ehemalige Französische Viertel von Shanghai. Nach einem etwas längeren Marsch durch die Einkaufsmeilen von Shanghai kamen wir im Französischen Viertel an. Das Viertel wurde in den späten 20iger und 30iger Jahren errichtet. Wenn man die Häuser so betrachten könnten sie auch durchaus in Europa stehen. Würde da nicht überall die Wäsche aus den Fenstern hängen und die Gärten komplett verwildert und ungepflegt sein. Wenn man so durch die Hinterhöfe schlendert und die Häuser betrachtet sind diese wirklich schön und architektonisch interessant. Würde man die Fassaden herrichten und die Gärten wieder pflegen wäre das Wohnviertel eine echte Luxusgegend; schön ruhig und ziemlich zentral gelegen. Aber die chinesische Bevölkerung macht sich nicht viel daraus und daher verkommt alles ziemlich!
Um uns zu stärken kehtren wir in das "Vienna Cafe" ein. Ein typisch österreichisches Kaffeehaus mitten in Shanghai. Es war richtig gut eine Speisekarte mit österreichischen Süßspeisenschmankerl zu lesen, eine österreichische Tageszeitung in der Hand zu halten und dazu österreichische Musik zu hören! Erholt ging es über den Fuxingpark, wo man Leute beim Tai Chi oder Drachensteigen beobachten kann, weiter in das neue Trendviertel von Shanghai: Xintiandi. Dort wurden alte Häuser, sogenannte Shikumen (chinesische Wohnsiedlungen aus den 30er Jahren), wieder neu errichtet und saniert. Diese beherbergen nun Trendlokale. In diesem Stadtteil bzw. eines dieser Häuser ist auch Gründungsstätte der kommunistischen Partei Chinas. Diese haben wir natürlich auch besichtig.
Weiters befindet sich hier ein kleines Museum, das zeigt wie die Leute damals in diesen Häusern gelebt haben ... und wir müssen sagen: "Ziemlich chique". Heute leben viele nicht so.

(Bilder Französisches Viertel)

Dritter Tag
Ein weiterer Stadtteil stand auf unserem Stadtbesichtigungsplan: das ehemalige Viertel der Engländer und Amerikaner. Weit im Nordwesten dieses Bezirkes gibt es einen Jade-Buddha Tempel. Den wollten wir uns anschaun. Da wir ja Zeit haben und nicht in Eile sind, haben wir uns zu Fuß aufgemacht. Nach gut einer Stunde Fußmarsch sind wir endlich dort angekommen. Wir haben in diesen Tage die Stadt fasst ausschließlich zu Fuß erkundet. So sind wir auch in Stadtteile und Straßen gekommen, die typisch chinesisch sind (wenn ihr wisst was wir meinen) und nicht vom "Sanierungswahn" für die bevorstehende EXPO 2010 betroffen sind. Hier sieht man das wahre Leben der Einwohner abseits der Prunkbauten und neuen Glaspaläste, die überall in die Höhe sprießen.
Nach dem Jade-Buddha Tempel ging es wieder zurück zum Volksplatz. Früher war das eine beliebte Hunderennbahn, heute ist es ein netter Park in Mitten der Stadt. Per Zufall entdeckten wird, dass der Park aber nicht nur zur Erholung dient, sondern auch als Partnerbörse. Am Wochenende preisen Eltern ihre Kinder - im heiratsfähigen Alter - auf Zetteln und Bildern an und versuchen so mit anderen "verzweifelte" Eltern ihre Kinder zu verkuppeln. Aber auch alleinstehende Männer und Frauen spazieren mit einem Zettel um den Hals durch die Menschenmassen und hoffen einen neuen Partner zu finden. Ihr glaubt gar nicht was dort für ein Gedränge herrscht. Dem Anschein nach muss es doch sehr viele junge Leute geben, die keinen passenden Ehepartner finden und die Eltern nun nachhelfen müssen.
Auf dem Weg zum "Shanghai Museum" trafen wir auf zwei junge Mädchen, die uns beim Vorbeigehen ansprachen. Wahrscheinlich, weil wir Nicht-Chinesen sind und sie somit mit uns Englisch sprechen konnten. Wir kamen ins Gespräch, die Zeit verstrich und das Museum sperrte zu. Die zwei Mädls (Lemon und JingJing) haben uns dann eingeladen mit auf eine typisch chinesische Teezeremonie zu gehen. Da wir ja eh nichts Bessers vor hatten, sind wir mit den zwei auf zum Teehaus. Ein teurer Spaß, denn wir kosteten uns durch 6 Teesorten und Knabbereien, die aus den überbleibenden Teeblättern gemacht werden (Shanghai ist einkaufstechnisch sowieso nicht so günstig). Aber es hat sich gelohnt, denn wir haben zwei neue Bekannte kennen gelernt und wir hatten eine Menge Spaß =)
Vor allem JingJing, die an Stefan doch etwas Gefallen gefunden hat.

(Bilder Jade-Buddha Tempel)
(Bilder ehemaliges Englisches und Amerikanisches Viertel)

Vierter Tag
Die letzten Stadtteile wurden heute in Angriff genommen. Der Bund und das neue Businessviertel Pudong. Der Bund ist eine Promenade entlang des Huangpu Rivers an dem noch viele alte Kolonialbauten erhalten sind. Meist befinden sich jetzt Hotels oder Banken in den Gebäuden. Ein Gebäude war ganz besonders: Das ehemalige Gebäude der Hongkong und Shanghai Bank, das 1921 erbaut wurde. Das Besondereist das Foyer. 13 Meter hohe Säulen aus italienischem Mamor tragen eine Kuppel in der aus Mosaiken die damaligen 8 Standorte der Bank, die Sternzeichen und Tugenden/Eigenschaften dargestellt sind. So etwas feudalistisch, dekadentes, imperialistisches gefällt uns! =)
Ab 1949 bis 1995 war hier die Stadtregierung untergebracht, die leider alles etwas verkommen ließ. Erst jetzt wieder lässt der neue Besitzer des Gebäudes die Schmuckstücke herrichten.
Nach dem Bund ging es mit der Fähre auf die andere Uferseite des Huangpu River. Dort ist die Uferpromenade schon viel moderner. Das liegt zum einen sicherlichan dem angrenzenden neuen Business-Viertel, das auf sämtlichen Postkarten die Skyline von Shanghai bildet. Zum anderen ist sicherlich auch die nächste EXPO (2010) hier in Shanghai "schuld" daran. Wir bummelten die Promenade entlang und versuchten ein paar halbwegs gute Fotos vom Bund und der Skyline zu machen, was bei dem dichten Smog nicht so leicht ist. Danach genossen wir noch im 87. Stockwerk in einem der höchsten Häuser der Stadt (Jin Mao Tower) einen Kaffee in der Bar "Cloud 9". Leider hat sich der Dunst über der Stadt nicht gelockert und die Fernsicht war dementsprechend bescheiden.
Um wieder zurück auf die andere Seite des Flusses zu kommen haben wir diesmal die Einrichtung des "Bund Sightseeing Tunnel" genutzt. Wer sich hier Sightseeing erwartet hat sich geschnitten. Es ist mehr eine Laser- und Lightshow und geht locker als moderne oder auch futuristische Geisterbahn durch. Kitsch und Kunst!

(Bilder Bund und Pudong)
(Bilder Sightseeing Tunnel)

Peking

Ankunft Peking
Brrrr, der Winter hat uns wieder!!! Hier in Peking hat es nur ein paar Grad über Null am Tag und in der Nacht hat es starke Minusgrade. Alle Seen und Flüsse in der Stadt sind mit einer dicken Eisschicht überzogen und die Leute tümmeln sich darauf und vertreiben die Freizeit mit eislaufen. Noch bevor wir einen Fuß auf Peking's Boden gesetzt haben, wussten wir dass die kommenden 5 bzw. effektiv 4 Tage hier in Peking sehr anstrengend werden. Hier gibt es wider aller Erwartungen neben der "Verbotenen Stadt" noch sehr viel anderes zu sehen, sodass eine Woche gar nicht ausreicht. Da wir am Abend in Peking landeten, haben wir am Tag der Ankuft nur die weiteren 5 Tage geplant.
Noch eine generelle Anmerkung für alle Pekingreisende. Organisiert euch vor Ankunft in Peking unbedingt Hotelname und Adresse in chinesischen Schriftzeichen! Dadurch kommt man leichter und entspannter im Hotel an, da der Taxifahrer mit diesen Schriftzeichen auch wirklich etwas anfangen kann. Wir haben das natürlich auch bereits in Hongkong organisiert. Die nette PC-Nachbarin in unserem Stammcafe hat uns dabei geholfen und die Namen aufgeschrieben. Es gab nämlich keinen Drucker und wenn wir versucht hätten das abzuzeichnen hätten wir erstens zu lange gebraucht und zweitens hätte das Gekrakel keiner entziffern und verstehen können.

Erster Tag
Gleich am ersten Tag haben wir uns die "Verbotene Stadt" im Zentrum von Peking angeschaut. Unser Hotel liegt südlich davon und wir sind mit dem Taxi zum Platz des Himmlischen Friedens gefahren. Dieser Platz mit seinen 30 ha liegt ebenfalls südlich, direkt vor der "Verbotenen Stadt". Auf ihm haben über 500.000 Menschen Platz. Der Platz ist - neben der "Verbotenen Stadt" im Norden - umgeben von riesigen, vom Sozialismus geprägten Bauten: dem Mausuleum von Mao Zedong im Süden, dem Parlament im Westen und dem Nationalmuseum im Osten. Der Platz ist wirklich gigantisch. Unser Glück ist, dass gerade die offiziellen Neujahrsferien vorbei sind und daher nicht all zu vieleMenschen herum sind ... somit kann man die Größe dieses Platzen wirklich sehen. Wir wandten uns in Richtung "Verbotene Stadt" und schritten schnurstraks darauf bzw. dem südlichen Tor (Tian'an Men) zu, von dem uns Mao von einem 24m² großen Bild zulächelte ... das ist ein Gefühl!!! Um in das Innere der Stadt zu gelangen muss man zwei "Vorhöfe" bzw. zwei weitere Tor passieren. Im ersten Vorhof trafen wir auf unseren "Stadtführer". Normalerweise sind wir recht skeptisch, wenn wir direkt angesprochen werden, aber unser Guide machte einen netten Eindruck und wir haben ihn engagiert ... und es hat sich wirklich bezahlt gemacht. Laut unserem Guide sollte die Führung 1,5 bis 2 Stunden dauern. Letztendlich waren wir 6 Stunden unterwegs und haben uns neben der verbotenen Stadt auch noch den Himmelsaltar angeschaut (dazu später)

Ein paar Fakten zur Stadt:
Die Stadt wurde 1406 - 1420 erbaut und hat eine Größe von fast 1km²!!! Die Stadt ist vollständig erhalten, nur die äußerste Mauer und der massive Wassergraben (ein kleines Stückchen ist noch da) mussten der Ringstraße weichen. Die Stadt ist eine Südhälfte und Nordhälfte eingeteilt. Der südliche Teil, war der für Beamte öffentliche Teil und dort führte der Kaiser seine Geschäfte (sofern er überhaupt daran interessiert war ... wir lernten nämlich, dass dies bei einem Großteil der Kaiser der Ming-Dynastie nämlich gar nicht der Fall war). Dort stehen 3 große Hallen, die in der Mitte der Stadt liegen und von Süden nach Norden ausgerichtet sind. Die erste um die Beamten der Stadt und des Landes zu empfangen. Die zweite galt als eine Art Teehaus und die dritte Halle galt dem Empfang ausländischer Gesandter.
Im Nordteil der Stadt waren die privaten Gemächer des Kaisers, der Kaiserin, der Konkubinen und Eunuchen. Der Kaiser war somit eigentlich der einzige "wirkliche" Mann in dieser Stadt. Die Stadt kann über 4 Tore betreten werden, wobei nur das südliche, westliche und östliche für die Beamten zugänglich war. Sie durften den Norden der Stadt nicht betreten. Auch im Norden das gleiche Schema. 3 Hallen zentriert in nord-südlicher Ausrichtung. Die Südlichste war das Schlafgemach des Kaisers. Die Mittlere das Teehaus der Kaiserin und die nördlichste Halle das Schlafgemach der Kaiserin. Irgendwann zog die Kaiserin aber in den westlichen Teil der Stadt und die Halle wurde umfunktioniert. In einer Hälfte wurden Schreine unterschiedlicher Religionen aufgestellt (man darf in China nämlich mehrerer Religionen angehören) und in der anderen Hälfte wurde das Hochzeitszimmer für die Hochzeitsnacht eingerichtet. Da sich das Ehepaar zuvor auch nicht wirklich kannte, war es brauch die zwei vor der Nacht noch mit Alkohol abzufüllen.
Im Norden verlässt man die Stadt über ein weiters Tor und geht direkt auf den kaiserlichen Park zu, wo der Kohleberg zu finden ist, der künstlich angelegt wurde. Von dort hat man eine tolle Aussicht über ganz Peking (sofern nicht all zu starker Smog und/oder Dunst über der Stadt liegt).
Nach diesen ersten vier Stunden sind wir mit unserem Guide in ein Teehaus eingekehrt um uns aufzuwärmen, denn es ist wirklich kalt. Man zeigte uns das traditionelle Teeaufgießen und die Trinkgewohnheiten. Anschließend ging es weiter zum Himmelsaltar. Dieser liegt im Süden von Peking. Hier haben die Kaiser für den Himmelsgott zweimal im Jahr eine Opferzeremonie abgehalten. Ursprünglich war die Anlage, die von der Größe her 4 mal so groß ist wie die "Verbotene Stadt", dem Himmel (YIN) und der Erde (YANG) gewidmet, doch der Erdaltar wurde später in den Norden der Stadt verlegt. Daher sind beim Himmelsaltar beide Symboliken für YIN (Himmel / andere Welt, ungerade Zahlen, Kreis) und YANG (Erde, gerade Zahlen und Quadrat) zu finden. Die Opferzeremonie war nur dem Kaiser und dem mitwirkenden Gefolge (Musiker, Tänzer und dem Zeremonienmeister) erlaubt. Niemand sonst hatte Zutritt zu diesem Altar. Die Zeremonie war in neun Schritte geteilt, aufwendig und langwierig.
Nachdem wir uns von unserem Guide getrennt hatten, ließen wir Tag in einem netten Restaurant in der Nähe ausklingen und die heute gewonnen Eindrücke auf uns wirken.

(Bilder Verbotene Stadt)
(Bilder Kohleberg/Himmelsaltar)

Zweiter Tag
Eigentlich hatten wir für die "Verbotene Stadt" zwei Halbtage vorgenommen, um alles in Ruhe besichtigen zu können, doch unser Guide hat uns wirklich so viel gezeigt und erklärt, dass wir nicht mehr hätten dort sehen können, da die englische Beschriftung auch nicht überall zu finden ist. Daher haben wir unsere ursprünglichen Pläne etwas geändert und beschlossen die Stadt heute zu Fuß zu erkunden. In unserem Reisführer standen zwei nette Routen durch Peking drinnen und die haben wir uns heute als Ziel gesetzt. Aber zuvor haben wir den Konfuzius- und den Lamatempel sowie den Erdaltar besucht.
Im Konfuziustempel haben zur Kaiserzeit alle Beamten, die zur höchsten Beamtenprüfung des Kaiserreiches angetreten sind, ihre Lehren erhalten. Die 10 besten Absolventen wurden auf Steinstelen verewigt. In diesem Tempel sing 198 davon zu finden. Auch sind hier die 189 Steintafeln zu finden, in die die Lehren Konfuzius gemeiselt sind. Weiters sind auch hier die Seelentafeln von Konfuzius und seinen Schülern aufbewahrt.
Der Lamatempel befindet sich gleich neben dem Konfuziustempel. Dieser ist heute noch ein aktives Kloster und man sieht so einige Mönche hier herumschwirren. Die Mandschu-Kaiser haben diese Tempale 1744/45 erbauen lassen und er vereinigt tibetische, mongolische und chinesische Kunst und Traditionen.
Der Erdaltar ist das Pendant zum Himmelsaltar. Er ist ebenfalls nördlich der Stadt und gleich in der Nähe des Lamatempels zu finden. Diese Anlage ist ebenfalls recht groß, doch der Altar ist viel einfacher als der Himmelsaltar. Das Schräge oder schon fast Perverse war, dass an diesem Wochenende in diesem Areal - ja schon fast am Altar (eine Art Terasse) - ein Jahrmarkt/Kilbe mit chinesischen Glücksspielen stattfand. Das war nicht so nach unserem Geschmack und wir verließen die Ort relativ schnell. Dann gings auf zu den Spaziergängen. Von Norden her spazierten wir westlich der "Verbotenen Stadt" Richtung Süden an den hinteren Seen und dem Nordsee vorbei. Wir besuchten den Glocken- und Trommelturm, die dazu erbaut wurden, um den Bewohnern der Stadt die Uhrzeit zu verkünden oder bei Gefahr die Anwohner zu warnen. Wir beobachteten das bunte Treiben auf den zugefrorenen Seen: Eisläufer, Hockeyspieler, Leute die auf Stühlen mit Kufen am See herumzischten und Schwimmer. Ja, Schwimmer! Danach folgte der Spaziergang in der Südstadt. Wir bummelten durch die Fußgängerzone, die uns recht neu erschien. Die Häuser sind noch nicht alt, aber auf alt getrimmt - anscheinend ein Überbleibsel der olympischen Spiele. Die Straße passt irgendwie gar nicht in die Stadt ... man hat das Gefühl in Disneyland zu sein. Alles wirkt so künstlich und steril und so ziemlich alle Ladenlokale stehen leer. Nur in einer Seitenstraße dazu, einer alten pekinger Einkaufsstraße, herrschte wildes Treiben. Wir folgten dieser Straße und weiteren fortlaufenden Straßen und bummelten durch Läden die alte Steinmetz-, Schnitz- und Kalligraphiekunsthandwerke verkaufen. Nachdem es bald dämmerte, finster wurde und nicht mehr all zu viel zu sehen war kehrten wir halb durchfroren ins Hotel zurück. Morgen wird ein anstrengender Tag ... wir fahren zur großen chinesischen Mauer!

(Bilder Konfuziustempel/Lamatempel/Erdaltar)
(Bilder Sparziergang)

Dritter Tag
Ausflug zur "Großen Mauer" und zu den Ming-Gräbern. Wir hatten über unser Hotel einen Ausflug zu den Minggräbern und der berühmten Mauer gebucht. Leider mußten wir dafür ausnahmsweise wieder mal ziemlich früh aufstehen. Tagwache war um 6.00Uhr, errinnerte mich irgendwie an früher wo ich noch jeden Tag zur Arbeit aufgestanden bin. So gings um 7.00 Uhr mit 9 weitern Chinesen in Richtung Minggräber. Jedoch stand zuerst noch der Besuch bei einer Jadefabrik an. Irgendwie kam uns das Spiel schon bekannt vor. Eine kurze Einweisung, vorbeiführen an 2 Mitarbeitern, die hinter einer Glasscheibe fleissig am arbeiten waren, und dann weiterführen in einen überdimensionalen Verkaufsraum in dem man auch Hallenfussball spielen könnte. Nach 30 min war dann auch dieses Spektakel um und wir saßen wieder im Bus Richtung Minggräber. Die Minggräber umfassen ein riesiges Tal, dessen Anfang von 2 Bergen (Drachen- und Löwenberg) bewacht werden. Nach einem Feng-Shui Meister, den ein Ming-Kaiser konsolidierte, war dies der perfekte Ort, um die letzte Ruhe anzutreten. Insgesamt sind hier 13 Kaiser der Ming-Dynastie, dessen Frauen und das wichtigste Gevolk (das beim Tod des Kaisers zu Selbstmord gezwungen wurde) begraben. Dort angekommen waren wir doch ein wenig entäuscht. Irgendwie hatten wir uns mehr erwartet oder - besser gesagt - es anders erwartet. Durchschreitet man das Torhaus der Anlage sieht man ein mächtiges Haupthaus mit der Bronzefigur des Kaisers und dahinter einen massigen Turm. In diesem Turm ist nur eine große Steintafel, auf einer Schildkröte stehend, die den Namen des Kaisers trägt. Ansonsten hat der Turm keine Funtkion. Direkt hinter dem Turm ist ein großer natürlicher Hügel in dem in der Kaiser, seine Frau und die Konkubinen begraben liegen. Sie sind in etwa 27 Meter Tiefe und von einander getrennt begraben worden. Somit konnte man das Grab an sich gar nicht besuchen und auch keinen Eindruck davon gewinnen wie es in einer solchen Grabkammer aussieht. Leider ist keine Grabkammer der Minggräber geöffnet und wird auch nicht geöffnet werden. Als die Regierung eine Graböffnung vornehmen ließ, wurden viele Gegenstände und Grabbeigaben beschädigt oder gar zerstört. Somit wurde der Beschluss gefasst die Gräber ungeöffnetzu lassen. Für die Besucher war also nur das Haupthaus mit der Bronzefigur und der Turm mit der Steintafel zu besichtigen. Nach den Minggräbern legten wir einen kurzen Zwischenstop bei Medizinern ein, die traditionelle chinesische Medizin praktizieren. Wieder das selbe Spiel. Kurze Erklärung und dann ging es auch schon an die Untersuchung. Puls fühlen, Zunge anschauen und dir sagen, ob du gesund bist oder nicht. Natürlich wurden auch gleich Heilmittel angeboten, die man um teueres Geld kaufen kann bzw. sollte! Dann kehrten wir noch ein um etwas zu Mittag zu essen. Danach gings dann endlich zur großen Mauer, eines der großen Weltwunder. Dort angekommen offerierte die Reiseleiterin uns zwei Möglichkeiten. Zum einen mit einer Bahn hinauf zu fahren oder zu Fuß die Mauer zu erklimmen. Sie wieß auch gleich darauf hin, dass wir nur 2 Stunden Zeit hätten und zu Fuß der Weg in der Zeit nicht zu schaffen sei. Somit sind wir, so wie alle anderen, mit einer Art Sommerrodelbahnverschnitt nach oben gefahren. Zu unserer Enttäuschung ist die große Mauer gar nicht so groß. Sie ist zwar an manchen stellen doch einige Meter hoch, doch wirkt sie von nahem lange nicht so imposant wie man sie vielleicht aus Dokumentarfilmen kennt. Zumal wir nicht unbedingt alleine auf diesem Abschnitt der Mauer waren. So erklommen wir doch 4 Wachtürme und genossen ein wenig den Ausblick. Uns fiel dann auf, dass der zweite Teil, den man zu Fuß begehen mußte, weit weniger gut besucht war. So entschieden wir diesen Teil der Mauer zu verlassen, mit der nächsten Bahn wieder nach unten zu fahren und den anderen Mauerabschnitt zu Fuß zu erklimmen. Und es hat sich wirklich gelohnt! Wir waren nun fast alleine auf der großen Mauer! Dass dieser Weg zu Fuß in der Zeit nicht zu schaffen sei, mag wohl für Großstadtleute die keinerlei körperliche Aktivitäten betreiben stimmen, aber ein Vorarlberger bzw. eine Steirerin beklimmen solche "Hügel" in weniger als der Hälfte der angegeben Zeit. Pfff .... Chinesen halten ja aber auch gar nichts aus!Auf der Heimfahrt haben wir die Reisegruppe vorzeitig verlassen. Wir wollten nämlich noch den Olympiapark bzw. das berühmte Vogelnest und das Schwimmstadion von der Nähe betrachten. Auch hier schwirrten einige Besucher herum. Doch die Wahnsinnigen hier verlangen doch glatt knapp 8 Euro Eintritt, um sich das Stadion von Innen anzuschauen. Das war es uns dann doch nicht wert und wir gaben uns mit der Außenansicht zufrieden, die auch ganz lässig ist. Vor allem das Schwimmstadion schaut wirklich von Außen aus, wie ein großer Schaumberg. Wenn es Nachts noch beleuchtet ist, wirkt es noch aufregender.

(Bilder Minggräber)
(Bilder Große Mauer)
(Bilder Olympiapark)

Vierter Tag
Heute Stand das Mao Zedong Mausoleum und die Bejing Planning Exhibition Hall auf dem Tagesprogramm. Am Platz des himmlischen Friedens angekommen sahen wir schon die fast 200m lange Schlange von Leuten, die das selbe wie wir vor hatten. Das Mausoleum hat nur MO bis FR und nur am Vormittag geöffnet, deshalb strömen auch unter der Woche viele Menschen zum Mausoleum um Mao mal aus der Nähe zu sehen. Nach der Kontrolle unserer Ausweise gings nun ab in die lange Schlange. Erstaunlicherweise bewegte die sich äußerst schnell vorwärts. So waren wir nach knapp 20min an der zweiten Kontrollstation angekommen, wo wir wieder mal gescannt wurden. Wenn man die Eingangstür des Mausoleums durchschreitet schaut man zu einer überlebensgroßen Marmorstatue von Mao auf. Davor werden Massen an mitgebrachten Blumen niedergelegt. Warum sich die Warteschlange so schnell bewegt hat wurde uns nach betreten der Aufbahrungshalle klar. Man mußte in Zweierreihe und mit zügigem Tempo am Glassarg vonMao vorbeilaufen. Dieser liegt mit der Landesflagge halb zugedeckt und von zwei Wachmännern bewacht hinter Panzerglas. Somit konnten wir nur ein paar Sekunden lang einen flüchtigen Blick auf das "Heiligtum" Chinas erhaschen. Unserer Meinung nach liegt er aber nicht wirklich im Sarg, sondern wurde durch eine Wachsfigur ersetzt. Würde man die bei Madame Tussauds ausgestellte Figur neben den Sarg stellen, wüßte man nicht welche Figur wohin gehört. Was noch ein wenig verwunderlich ist, ist dass sie ihn genau auf der Nord-Südachse der Stadt aufgebahrt haben. Diese Linie war eigentlich nur dem Kaiser vorbehalten. Ob Mao diese postume Einordnung ins imperale Vermächtnis begrüßt hätte, ist äußerst fraglich. Aber Tote können sich ja bekanntlich nicht mehr zu Wort melden. Nach der Aufbahrungshalle gings direkt in einen großen Souvenirshop wo man alles erdenkliche kaufen konnte und natürlich war auf jedem Andenken Mao abgebildet. Eigentlich wollten wir heute auch noch ins Nationalmuseum. Leider ist es aufgrund eines Totalumbaus geschlossen. Somit sind wir direkt in die Bejing Planning Exhibition Hall gegangen. Dort schauten wir einen 3D Film über die Stadtgründung und Aufbau an. Es es schon sehr faszinierend wenn man im 14. Jahrhundert über die Stadt fliegt und die Bauten in ihrer vollen Pracht und Größe sieht. Weiters wird noch gezeigt wie der Masterplan für Peking bis 2020 aussieht und was alles verwirklicht werden soll. Weiters sieht man wie die Wasser- und Energieversorgung der Stadt aufgebaut ist. Sie zeigen auch wie sie das Verkehrsproblem in Griff bekommen wollen und was sie dafür alles machen. Ob sie das alles schaffen ist doch leicht fraglich, bedenkt man den Aufwand den sie für die Olympischen Spiele betrieben haben und trotzdem während der ganzen Spiele der Smog über der Stadt hing. Nach einem kurzen Zwischenstop in unserem Hotel gingen wir noch in ein Restaurant wo wir natürlich die berühmte Pekingente kosteten.
Pekingente isst man nach dem "Wrap-Prinzip". Die ganze Ente wird vor dir von einem Koch in mundgerechte Stücke zerteilt. Dazu bekommt man noch Gurke, Lauch, Chili, sonstiges Gemüse (was man sich so bestellt) und Sauce, sowie kleine Wraps (Teigböden). Diese werden dann mit Sauce beschmiert, Entenfleisch und Gemüse draufgelegt und zu einem Wrap zusammengefalten und gerollt. Dann nimmt man das Ganze in die Hand und lasst es sich schmecken. Wirklich sehr empfehlenswert!
Unser Tipp: Viele sagen, dass man sich zu zweit nur eine halbe Ente bestellen sollte. Die Enten sind aber gar nicht so groß. Man kann auch zu zweit locker 1 Ente verputzen.

(Da im Mao Mausuleum Kameras grundsätzlich verboten sind, sind wir ohne Kamera losgezogen. Bilder gibt es von diesem Tag leider nicht!)

Sonntag, 1. Februar 2009

Hong Kong

Ankunft in Hongkong
Der 4 stündige Flug von Singapur nach Hongkong war recht gemütlich. Wir haben es endlich geschafft mit einem Boing-Typ und einer Airline zu fliegen, die auch Entertainment während des Fluges anbietet. Bis jetzt hatten wir immer Pech. Als wir Singapur verlassen hatten, war der Himmel ausnahmsweise einmal bedeckt und grau, doch das tat der Hitze und Schwüle keinen Abbruch. Als wir jedoch in Hongkong ankamen, wussten wir wieder was das Wort "kühl" heißt. Die Fakten: 16° Außentemperatur, bedeckter Himmel, Wind und teils Nebel. Ihr werdet euch jetzt denken, dass 16° ja ohnehin warm sind. Das haben wir uns im Flugzeug auch noch gedacht. Wir haben jedoch die Rechnung ohne die hohe Luftfeuchtigkeit und den Wind gemacht ... das ist das wirklich unangenehme an der ganzen Sache. Noch dazu kommt, dass die Häuser hier in Hongkong keine Heizung, sondern nur Klimaanlagen haben ... und die Leute scheuen sich nicht, diese auch an kälteren Tagen laufen zu lassen. Somit haben wir - egal in welchem Gebäude wir uns befinden - immer einen "angenehmen" Luftzug. Das Positive daran ist, dass Pullover und Softshelljacke, die wir bereits seit 3 Wochen mit uns herumschleppen und bereits dachten, dass wir diese umsonst mitgenommen hätten, endlich zum Einsatz kommen. Zwar etwas verfrüht, denn eigentlich hatten wir erst in Peking damit gerechnet. Das Hotel an sich ist ganz nett: Die Preise werden zwar immer höher (verglichen zu den vorherigen Städten) und die Zimmer dafür immer kleiner =)
Der Vorteil ist, dass das Hotel sehr zentral auf der Halbinsel Kowloon liegt und somit ist zu Fuß so ziemlich alles erreichbar. Und da sich Susi sowieso super in Hongkong auskennt, kommen wir natürlich noch besser voran =)

Erster Tag
Da wir länger als 4 Nächte in der Stadt sind, hat uns der Reiseveranstalter zwei Halbtagesausflüge kostenlos angeboten. Das Angebot konnten wir somit ja gar nicht abschlagen. Gleich am ersten Tag ging es auf eine Stadtrundfahrt, bei die wichtigsten Hotspots der Stadt angefahren und besichtigt wurden. Am Peak von Hongkong genossen wir die Aussicht auf den nördlichen, stark bebauten Teil von Hongkong. Dort stehen alle hohen Wolkenkratzer der Stadt wie beispielsweise das IFC (International Financial Center), das bisher noch das höchste Gebäude der Stadt ist (88 Stockwerke). Anschließend ging es auf die südliche Seite von Hongkong Island in die Repulse-Bay; der schönste Badestrand der Stadt. Neben diesem Strand gibt es noch einen alten Tempel. Dieser ist zwar offiziell kein Tempel mehr (dort werden jetzt die Rettungsschwimmer ausgebildet), aber da rund herum noch so viele Statuen des Buddhismus und Daoismus zu finden sind, wird es immer noch als religiöse Stätte angesehen. Dort gibt es auch die berühmte Brücke, die man hin- und zurück überqueren muss. Wenn man das getan hat, lebt man angeblich 6 Jahre (3 Göttertage) länger. Das haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Der Staat kann sich freuen, unsere Pensionen werden nun etwas länger andauern =) Weiter ging es nach Aberdeen und seinem Hafen, wo noch Hausboote zu sehen sind. Da heute auch "Chinese New Year" ist, liegen auch viele Fischerboote im Hafen. Angeblich hat die Stadt ihre Namen von diesem Hafen, denn die Bewohner nannten diesen "duftenden Hafen" (was Hongkong auch übersetzt heißt) ... hier wurde früher viel Sandelholz verarbeitet. Mit einem Sampan schipperten wir für ca. 30 Minuten durch die Hafen und besichtigten die Fischerboote, die Hausboote und das schwimmende Restaurant "Jumbo". Machen von euch, ist dieses Schiff vielleicht von James Bond her geläufig. Es ist das größte schwimmende Restaurant, das angeblich an einem Abend 3000 Gäste bewirten kann. Wirklich beeindruckend, doch nachdem wir auch die Rückseite (Küchenseite) gesehen haben, waren wir nicht mehr so scharf drauf dort einmal essen zu gehen. Zum Abschluss der Tour wurde noch eine Halbedelsteinfabrik besucht. Farbik ist gut gesagt, es war ein 4x4 Meter großer Raum, wo 2 Personen gearbeitet haben. Der Verkaufsraum war hingegen 10 mal so groß! Am Abend ging es dann zur großen Neujahrsparade auf der Halbinsel Kowloon. Die Parade fing zwar erst um 20:00 Uhr an, jedoch mussten wir bereits um halb 6 versuchen einen Platzzu ergattern. Unser Vorteil ... man mag es uns vielleicht kaum glauben ... wir überschreiten tatsächlich die chinesische Durchschnittsgröße, sodass wir auch von der dritten Reihe aus tadellos auf die Parade schauen konnten ... und da sagt noch einmal einer Susi sei klein!!!

(Bilder Stadtrundfahrt)
(Bilder Parade)

Zweiter Tag
Nach 4 Stunden stehen und Parade schauen, waren wir doch etwas K.O. und so haben wir heute doch etwas länger geschlafen. Nach einem feinen Frühstück im Cafe um die Ecke, wollten wir uns heute ursprünglich die Stadt zu Fuß ansehen. Das Wetter ist nicht wirklich besonders gut. Der Nebel hengt sehr weit herunter und es ist wirklich kalt ... viel kälter als es gestern der Fall war (gestern waren es 17°). Da heute noch Feiertag ist und die Geschäfte, Märkte, etc. sowieso geschlossen haben, haben wir kurzerhand entschieden nach Lantau zu fahren um den Big Buddha zu besuchen. Lantau ist die größte Insel der Inselgruppe, die sich um Hongkong befindet und liegt westlich von Hongkong Island. Dort gibt es auf einem Berg, neben einem Kloster den Big Buddha! Dieser Buddha ist einer der größten Freiluft-Buddhas, ist aus Bronze und ist ca. 22 Meter hoch. Rechnet man noch den Steinsockel mit ist er sogar 34 Meter hoch. Auf dem Weg dort hin stellten wir in der U-Bahn fest, dass diese - obwohl es Feiertag ist - doch recht gefüllt ist. Jetzt wissen wir, was die ganzen Hongkong-Chinesen an einem Feiertag machen ... sie fahren entweder ins Disneyland (das auch auf Lantau liegt) oder haben die gleiche Idee wie wir, sie fahren zum Big Buddha. Als wir nämlich aus der U-Bahn ausstiegen und zur Gondel (Ngong Ping 360) gehen wollten, die auf den Berg führt, fing der ganze Spaß nämlich erst an. Es erwartete uns eine laaaaaannnggggeeeee Schlage an Besuchern. Nach ca. 1 Stunde anstehen, Tickets kaufen und nochmals 25 Minuten anstehen, haben wir es endlich geschafft in der Gondel zu sitzen. Diese war jedoch eiskalt, denn sie hatte eine natürliche Klimaanlage eingebaut ... das heißt soviel wie: rund um die Kabine gibt es große Luftschlitze und durch den Fahrtwind, wird das Innere der Kabine gut belüftet. Nur schade, dass es keine 30° hat, dann wären wir darüber sicherlich erfreut gewesen! Doch so zitterten wir die 25 minütige Fahrt auf den Berg und malten uns gedanklich schon aus, dass die Rückfahrt nicht besser wird. Zur Ablenkung konnten wir nicht einmal die wunderbare Fernsicht genießen, denn kaum hatten wir ein paar Höhenmeter überwunden, steckten wir schon Mitten in der dicken Nebeldecke, die hartnäckig über uns hing und sich auch den ganzen Tag nicht auflöste. Oben angekommen huschten wir gleich Richtung Big Buddha und ließen die ganzen Touristenhäuser hinter uns. Doch vom Big Buddha hatten wir nicht viel, denn auch wenn wir direkt davor standen, wir haben nur die dunklen Umrisse von ihm gesehen und sonst nichts. Zudem wurdelte es am ganzen Berg nur so von Chinesen, dass es gar nicht mehr lustig war. Wir besuchten auch noch das Po-Lin Kloster in der Nähe des Big Buddhas, wo wir überdimensionale Räucherstäbchen zu Gesicht bekamen (auf einem der Fotos könnt ihr Susi neben solchen Stäbchen sehen... die Stäbchen sind bei weitem größer als sie!) Wir spazierten auch noch weiter zum "Path of Wisdom", wo riesige Holzstämme mit chinesischen Sprichwötern versehen sind ... durch den ganzen Nebel, machte das einen sehr mystischen Eindruck. Der Ausflug hat sich trotz des Nebels auf alle Fälle gelohnt! Verfrohren und durchnässt gings zurück zum Hotel.
Am Abend wollten wir uns natürlich das spektakuläre Neujahrsfeuerwerk nicht entgehen lassen. Jedoch war angekündigt, dass auf beiden Seiten des Victoria Harbour so um die 800.000 bis 1.000.000 Menschen pro Seite die selbe Idee haben werden. ... hahaaaa und wir waren mitten drin =)
Naja, nicht ganz. Wir "trohnten" eher über den anderen. Da wir nicht wie bei der Parade im dichten Gedrängel der Massen stehen wollten, entschieden wir uns nämlich für eine andere Variante. Wir genossen die Aussicht der Bar "Felix" - der Skybar im 28. Stockwerk des Peninsula (... ja genau jenes Haus mit der berühmten Herren-Toilette).
Von dort - der Bar natürlich - hatte man einen perfekten und uneingeschränken Blick auf das gigantische, fast halbstündige Feuerwerk über dem Victoria Harbour, das von 3 Schiffen aus abgefeuert wurde. Zum Schluss brannte nicht nur der Himmel über uns, sondern auch eines der 3 Schiffe - ungeplanter Weise versteht sich. In der Bar wurde noch dazu die akustische Begleitung zum Feuerwerk life übertragen und das Feuerwerk selbst - schaut euch die Bilder an!!!!!!
Wir hatten somit die allerbesten Lougenplätze der Stadt für dieses tolle Feuerwerk und schlürften dazu noch genüsslich Champagner! :-) ... was will man mehr!
Ein Zusatz für alle männlichen Leser, dene das Peninsual nichts sagt: Der Besuch dieser Bar ist für jeden Mann ein MUSS, wenn er in Hongkong ist. Nicht wie ihr vielleicht denkt wegen den guten Drinks oder dem attraktiven Personal, nein allein das stille Örtchen ist es, das unbedingt besucht werden muß! Mal abgesehen vom persönlichen Handtuchhalter, ist es der Ausblick und das Gefühl mitten auf die belebten Straßen Hongkongs zu urinieren es wert die Bar aufzusuchen. Übrigens die Bar rangiert in der Weltliste der sehenswertesten Herrntoiletten auf Rang 3.

Im "Felix" lernten wir auch 3 sehr nette Deutsche kennen - Christine, Stefan und Deckname HANS-DIETER :-) Christine lebt sein bald knapp einem Jahr hier in Hongkong, Stefan und Hans-Dieter sind derzeit auf Besuch. Nach einer netten Unterhaltung und dem Thema Weltreise haben uns die drei noch eingeladen mit auf den "Night Market" zu kommen. Da sagen wir doch nicht NEIN, denn der Night Market in Hongkong muss gesehen werden. Es gibt zwar nur Kitsch und Krempel, aber das macht nichts. In einem für Hongkong klassischem Straßenrestaurant (wenn man das so nennen kann) kehrten wir ein und bestellten ein variantenreiches Dinner. Ich glaube Hans-Dieter ging davon aus, dass es sein letztes Abendmal werden würde, nachdem er die äußerst "sterile" Umgebung begutachtete (mit dem Felix und seiner Toilette konnte man es auf alle Fälle nicht vergleichen). Gut gesättigt zischten wir mit dem Taxi noch nach "Wan Chai", dem Vergnügungsviertel auf Hongkong Island, wo wir den Tag in der Bar "Amazonia" mit Lifemusik ausklingen ließen.
Wenn ihr 3 das lest .... wir schicken euch auf diesem Wege ganz ganz liebe Grüße und möchten uns bei euch für den netten und vor allem lustigen Abend und für die Einladung bedanken. Wir hoffen, dass sich auch die befürchtete Magenverstimmung nicht eingestellt hat ... wir zwei sind zumindest davon verschont geblieben!

(Bilder Big Budda)
(Bilder Feuerwerk)
(Bilder Felix und Night-Market)

Dritter Tag
Nachdem der gestrige Tag etwas länger wurde, haben wir lange ausgeschlafen. Da wir aber nicht zur Arbeit müssen, ist es ja nur halb so schlimm wenn wir unter der Woche einmal bis halb 11 ausschlafen. Es scheint, dass langsam wieder Leben in die Stadt zurück kehrt. Heute sind bereits viel mehr Menschen auf den Straßen unterwegs, als in den letzten zwei Tagen. Wir besuchten einen Tempel (Tin-Hau Tempel), der zu unserer Verwunderung genau gleich aussah wie fast alle bisher besichtigten. Das Außergewöhnliche ist nur die Anzahl an Räucherstäbchen. Unzähle, spiralförmige Stäbchen hängen an der Decke und lodern vor sich hin. Räucherfisch kann man hier sicherlich wunderbar selbst machen =)
Wir spazierten weiter durch Yau Ma Tai, einem Stadtteil von Hongkong, doch hier waren die Läden, der Jademarkt und die Märkte noch alle dicht. Nur ein Fisch- und Gemüsemarkt hatten tatsächlich geöffnet. Am Nachmittag stand noch eine Hafenrundfahrt (Angebot des Reiseveranstalters) auf dem Programm von wo aus wir eine andere Sicht auf die Skyline und den Victoria Harbour bekamen. Der Abend endete mit der effektvollen Lichter und Lasershow, die jeden Abend um 20:00 Uhr am Victoria Harbour stattfindet.

(Bilder morgentlicher Sparziergang)
(Bilder Hafenrundfahrt)
(Bilder Skyline bei Nacht)

Vierter Tag
Vormittags gings mit der Star Ferry rüber auf Hongkong Island. Dort haben wir uns in der Gegend des Peak den "Lover's Rock" angeschaut. Hierher pilgern viele junge Frauen und hinterlegen Blumen und Räucherstäbchen, wenn sie sich einen Mann wünschen bzw. einen männlichen Nachkommen. Als wir die Stelle verlassen haben, begegnete uns eine Familie mit heiratsfähiger Tochter ... die Eltern sind anscheinend schon etwas verzweifelt =) oder die Mutter wünscht sich noch einen männlichen Nachkommen, das könnte natürlich auch noch sein. Wir spazierten entlang der Bowen-Street (eine unbefahrene Straße am Berg entlang und eine beliebte Jogging Strecke für Hongkonger) zurück in Richtung Zentrum. Dort haben wir es uns natürlich nicht entgehen lassen auf das IFC (International Financial Center) zu fahren. Das derzeit höchste Gebäude der Stadt hat im 55.Stock eineBibliothek und eine kleine Ausstellung bzgl. der Hongkonger Währung, dem Hongkong Dollar. Von dort aus hat man einen genialen Blick auf die Stadt und die unzähligen Hochhäuser!!! Leider war es an diesem Tag, wie auch an jedem anderen, etwas dunstig. Am späten Nachmittag gings wieder zurück auf Kowloon-Seite.

(Bilder vierter Tag)

Fünfter Tag
Tag der Abreise und Weiterflug nach Peking. Haben uns gestern schon im Internet den Namen des Hotels und die Adresse in chinesischen Schriftzeichen besorgt und die nette Sitznachbarin im Internetcafe darum gebeten uns diesen Namen aufzuschreiben (wir hätte mit abzeichnen einfach viel zu lange gebraucht und letztendlich hätte es eh keiner entziffern können). Hotelnamen und Adresse auf Chinesisch zu haben ist ein Vorteil, denn in Peking spricht nicht jeder Englisch und schon gar nicht die Taxifahrer!!!