Sonntag, 8. Februar 2009

Peking

Ankunft Peking
Brrrr, der Winter hat uns wieder!!! Hier in Peking hat es nur ein paar Grad über Null am Tag und in der Nacht hat es starke Minusgrade. Alle Seen und Flüsse in der Stadt sind mit einer dicken Eisschicht überzogen und die Leute tümmeln sich darauf und vertreiben die Freizeit mit eislaufen. Noch bevor wir einen Fuß auf Peking's Boden gesetzt haben, wussten wir dass die kommenden 5 bzw. effektiv 4 Tage hier in Peking sehr anstrengend werden. Hier gibt es wider aller Erwartungen neben der "Verbotenen Stadt" noch sehr viel anderes zu sehen, sodass eine Woche gar nicht ausreicht. Da wir am Abend in Peking landeten, haben wir am Tag der Ankuft nur die weiteren 5 Tage geplant.
Noch eine generelle Anmerkung für alle Pekingreisende. Organisiert euch vor Ankunft in Peking unbedingt Hotelname und Adresse in chinesischen Schriftzeichen! Dadurch kommt man leichter und entspannter im Hotel an, da der Taxifahrer mit diesen Schriftzeichen auch wirklich etwas anfangen kann. Wir haben das natürlich auch bereits in Hongkong organisiert. Die nette PC-Nachbarin in unserem Stammcafe hat uns dabei geholfen und die Namen aufgeschrieben. Es gab nämlich keinen Drucker und wenn wir versucht hätten das abzuzeichnen hätten wir erstens zu lange gebraucht und zweitens hätte das Gekrakel keiner entziffern und verstehen können.

Erster Tag
Gleich am ersten Tag haben wir uns die "Verbotene Stadt" im Zentrum von Peking angeschaut. Unser Hotel liegt südlich davon und wir sind mit dem Taxi zum Platz des Himmlischen Friedens gefahren. Dieser Platz mit seinen 30 ha liegt ebenfalls südlich, direkt vor der "Verbotenen Stadt". Auf ihm haben über 500.000 Menschen Platz. Der Platz ist - neben der "Verbotenen Stadt" im Norden - umgeben von riesigen, vom Sozialismus geprägten Bauten: dem Mausuleum von Mao Zedong im Süden, dem Parlament im Westen und dem Nationalmuseum im Osten. Der Platz ist wirklich gigantisch. Unser Glück ist, dass gerade die offiziellen Neujahrsferien vorbei sind und daher nicht all zu vieleMenschen herum sind ... somit kann man die Größe dieses Platzen wirklich sehen. Wir wandten uns in Richtung "Verbotene Stadt" und schritten schnurstraks darauf bzw. dem südlichen Tor (Tian'an Men) zu, von dem uns Mao von einem 24m² großen Bild zulächelte ... das ist ein Gefühl!!! Um in das Innere der Stadt zu gelangen muss man zwei "Vorhöfe" bzw. zwei weitere Tor passieren. Im ersten Vorhof trafen wir auf unseren "Stadtführer". Normalerweise sind wir recht skeptisch, wenn wir direkt angesprochen werden, aber unser Guide machte einen netten Eindruck und wir haben ihn engagiert ... und es hat sich wirklich bezahlt gemacht. Laut unserem Guide sollte die Führung 1,5 bis 2 Stunden dauern. Letztendlich waren wir 6 Stunden unterwegs und haben uns neben der verbotenen Stadt auch noch den Himmelsaltar angeschaut (dazu später)

Ein paar Fakten zur Stadt:
Die Stadt wurde 1406 - 1420 erbaut und hat eine Größe von fast 1km²!!! Die Stadt ist vollständig erhalten, nur die äußerste Mauer und der massive Wassergraben (ein kleines Stückchen ist noch da) mussten der Ringstraße weichen. Die Stadt ist eine Südhälfte und Nordhälfte eingeteilt. Der südliche Teil, war der für Beamte öffentliche Teil und dort führte der Kaiser seine Geschäfte (sofern er überhaupt daran interessiert war ... wir lernten nämlich, dass dies bei einem Großteil der Kaiser der Ming-Dynastie nämlich gar nicht der Fall war). Dort stehen 3 große Hallen, die in der Mitte der Stadt liegen und von Süden nach Norden ausgerichtet sind. Die erste um die Beamten der Stadt und des Landes zu empfangen. Die zweite galt als eine Art Teehaus und die dritte Halle galt dem Empfang ausländischer Gesandter.
Im Nordteil der Stadt waren die privaten Gemächer des Kaisers, der Kaiserin, der Konkubinen und Eunuchen. Der Kaiser war somit eigentlich der einzige "wirkliche" Mann in dieser Stadt. Die Stadt kann über 4 Tore betreten werden, wobei nur das südliche, westliche und östliche für die Beamten zugänglich war. Sie durften den Norden der Stadt nicht betreten. Auch im Norden das gleiche Schema. 3 Hallen zentriert in nord-südlicher Ausrichtung. Die Südlichste war das Schlafgemach des Kaisers. Die Mittlere das Teehaus der Kaiserin und die nördlichste Halle das Schlafgemach der Kaiserin. Irgendwann zog die Kaiserin aber in den westlichen Teil der Stadt und die Halle wurde umfunktioniert. In einer Hälfte wurden Schreine unterschiedlicher Religionen aufgestellt (man darf in China nämlich mehrerer Religionen angehören) und in der anderen Hälfte wurde das Hochzeitszimmer für die Hochzeitsnacht eingerichtet. Da sich das Ehepaar zuvor auch nicht wirklich kannte, war es brauch die zwei vor der Nacht noch mit Alkohol abzufüllen.
Im Norden verlässt man die Stadt über ein weiters Tor und geht direkt auf den kaiserlichen Park zu, wo der Kohleberg zu finden ist, der künstlich angelegt wurde. Von dort hat man eine tolle Aussicht über ganz Peking (sofern nicht all zu starker Smog und/oder Dunst über der Stadt liegt).
Nach diesen ersten vier Stunden sind wir mit unserem Guide in ein Teehaus eingekehrt um uns aufzuwärmen, denn es ist wirklich kalt. Man zeigte uns das traditionelle Teeaufgießen und die Trinkgewohnheiten. Anschließend ging es weiter zum Himmelsaltar. Dieser liegt im Süden von Peking. Hier haben die Kaiser für den Himmelsgott zweimal im Jahr eine Opferzeremonie abgehalten. Ursprünglich war die Anlage, die von der Größe her 4 mal so groß ist wie die "Verbotene Stadt", dem Himmel (YIN) und der Erde (YANG) gewidmet, doch der Erdaltar wurde später in den Norden der Stadt verlegt. Daher sind beim Himmelsaltar beide Symboliken für YIN (Himmel / andere Welt, ungerade Zahlen, Kreis) und YANG (Erde, gerade Zahlen und Quadrat) zu finden. Die Opferzeremonie war nur dem Kaiser und dem mitwirkenden Gefolge (Musiker, Tänzer und dem Zeremonienmeister) erlaubt. Niemand sonst hatte Zutritt zu diesem Altar. Die Zeremonie war in neun Schritte geteilt, aufwendig und langwierig.
Nachdem wir uns von unserem Guide getrennt hatten, ließen wir Tag in einem netten Restaurant in der Nähe ausklingen und die heute gewonnen Eindrücke auf uns wirken.

(Bilder Verbotene Stadt)
(Bilder Kohleberg/Himmelsaltar)

Zweiter Tag
Eigentlich hatten wir für die "Verbotene Stadt" zwei Halbtage vorgenommen, um alles in Ruhe besichtigen zu können, doch unser Guide hat uns wirklich so viel gezeigt und erklärt, dass wir nicht mehr hätten dort sehen können, da die englische Beschriftung auch nicht überall zu finden ist. Daher haben wir unsere ursprünglichen Pläne etwas geändert und beschlossen die Stadt heute zu Fuß zu erkunden. In unserem Reisführer standen zwei nette Routen durch Peking drinnen und die haben wir uns heute als Ziel gesetzt. Aber zuvor haben wir den Konfuzius- und den Lamatempel sowie den Erdaltar besucht.
Im Konfuziustempel haben zur Kaiserzeit alle Beamten, die zur höchsten Beamtenprüfung des Kaiserreiches angetreten sind, ihre Lehren erhalten. Die 10 besten Absolventen wurden auf Steinstelen verewigt. In diesem Tempel sing 198 davon zu finden. Auch sind hier die 189 Steintafeln zu finden, in die die Lehren Konfuzius gemeiselt sind. Weiters sind auch hier die Seelentafeln von Konfuzius und seinen Schülern aufbewahrt.
Der Lamatempel befindet sich gleich neben dem Konfuziustempel. Dieser ist heute noch ein aktives Kloster und man sieht so einige Mönche hier herumschwirren. Die Mandschu-Kaiser haben diese Tempale 1744/45 erbauen lassen und er vereinigt tibetische, mongolische und chinesische Kunst und Traditionen.
Der Erdaltar ist das Pendant zum Himmelsaltar. Er ist ebenfalls nördlich der Stadt und gleich in der Nähe des Lamatempels zu finden. Diese Anlage ist ebenfalls recht groß, doch der Altar ist viel einfacher als der Himmelsaltar. Das Schräge oder schon fast Perverse war, dass an diesem Wochenende in diesem Areal - ja schon fast am Altar (eine Art Terasse) - ein Jahrmarkt/Kilbe mit chinesischen Glücksspielen stattfand. Das war nicht so nach unserem Geschmack und wir verließen die Ort relativ schnell. Dann gings auf zu den Spaziergängen. Von Norden her spazierten wir westlich der "Verbotenen Stadt" Richtung Süden an den hinteren Seen und dem Nordsee vorbei. Wir besuchten den Glocken- und Trommelturm, die dazu erbaut wurden, um den Bewohnern der Stadt die Uhrzeit zu verkünden oder bei Gefahr die Anwohner zu warnen. Wir beobachteten das bunte Treiben auf den zugefrorenen Seen: Eisläufer, Hockeyspieler, Leute die auf Stühlen mit Kufen am See herumzischten und Schwimmer. Ja, Schwimmer! Danach folgte der Spaziergang in der Südstadt. Wir bummelten durch die Fußgängerzone, die uns recht neu erschien. Die Häuser sind noch nicht alt, aber auf alt getrimmt - anscheinend ein Überbleibsel der olympischen Spiele. Die Straße passt irgendwie gar nicht in die Stadt ... man hat das Gefühl in Disneyland zu sein. Alles wirkt so künstlich und steril und so ziemlich alle Ladenlokale stehen leer. Nur in einer Seitenstraße dazu, einer alten pekinger Einkaufsstraße, herrschte wildes Treiben. Wir folgten dieser Straße und weiteren fortlaufenden Straßen und bummelten durch Läden die alte Steinmetz-, Schnitz- und Kalligraphiekunsthandwerke verkaufen. Nachdem es bald dämmerte, finster wurde und nicht mehr all zu viel zu sehen war kehrten wir halb durchfroren ins Hotel zurück. Morgen wird ein anstrengender Tag ... wir fahren zur großen chinesischen Mauer!

(Bilder Konfuziustempel/Lamatempel/Erdaltar)
(Bilder Sparziergang)

Dritter Tag
Ausflug zur "Großen Mauer" und zu den Ming-Gräbern. Wir hatten über unser Hotel einen Ausflug zu den Minggräbern und der berühmten Mauer gebucht. Leider mußten wir dafür ausnahmsweise wieder mal ziemlich früh aufstehen. Tagwache war um 6.00Uhr, errinnerte mich irgendwie an früher wo ich noch jeden Tag zur Arbeit aufgestanden bin. So gings um 7.00 Uhr mit 9 weitern Chinesen in Richtung Minggräber. Jedoch stand zuerst noch der Besuch bei einer Jadefabrik an. Irgendwie kam uns das Spiel schon bekannt vor. Eine kurze Einweisung, vorbeiführen an 2 Mitarbeitern, die hinter einer Glasscheibe fleissig am arbeiten waren, und dann weiterführen in einen überdimensionalen Verkaufsraum in dem man auch Hallenfussball spielen könnte. Nach 30 min war dann auch dieses Spektakel um und wir saßen wieder im Bus Richtung Minggräber. Die Minggräber umfassen ein riesiges Tal, dessen Anfang von 2 Bergen (Drachen- und Löwenberg) bewacht werden. Nach einem Feng-Shui Meister, den ein Ming-Kaiser konsolidierte, war dies der perfekte Ort, um die letzte Ruhe anzutreten. Insgesamt sind hier 13 Kaiser der Ming-Dynastie, dessen Frauen und das wichtigste Gevolk (das beim Tod des Kaisers zu Selbstmord gezwungen wurde) begraben. Dort angekommen waren wir doch ein wenig entäuscht. Irgendwie hatten wir uns mehr erwartet oder - besser gesagt - es anders erwartet. Durchschreitet man das Torhaus der Anlage sieht man ein mächtiges Haupthaus mit der Bronzefigur des Kaisers und dahinter einen massigen Turm. In diesem Turm ist nur eine große Steintafel, auf einer Schildkröte stehend, die den Namen des Kaisers trägt. Ansonsten hat der Turm keine Funtkion. Direkt hinter dem Turm ist ein großer natürlicher Hügel in dem in der Kaiser, seine Frau und die Konkubinen begraben liegen. Sie sind in etwa 27 Meter Tiefe und von einander getrennt begraben worden. Somit konnte man das Grab an sich gar nicht besuchen und auch keinen Eindruck davon gewinnen wie es in einer solchen Grabkammer aussieht. Leider ist keine Grabkammer der Minggräber geöffnet und wird auch nicht geöffnet werden. Als die Regierung eine Graböffnung vornehmen ließ, wurden viele Gegenstände und Grabbeigaben beschädigt oder gar zerstört. Somit wurde der Beschluss gefasst die Gräber ungeöffnetzu lassen. Für die Besucher war also nur das Haupthaus mit der Bronzefigur und der Turm mit der Steintafel zu besichtigen. Nach den Minggräbern legten wir einen kurzen Zwischenstop bei Medizinern ein, die traditionelle chinesische Medizin praktizieren. Wieder das selbe Spiel. Kurze Erklärung und dann ging es auch schon an die Untersuchung. Puls fühlen, Zunge anschauen und dir sagen, ob du gesund bist oder nicht. Natürlich wurden auch gleich Heilmittel angeboten, die man um teueres Geld kaufen kann bzw. sollte! Dann kehrten wir noch ein um etwas zu Mittag zu essen. Danach gings dann endlich zur großen Mauer, eines der großen Weltwunder. Dort angekommen offerierte die Reiseleiterin uns zwei Möglichkeiten. Zum einen mit einer Bahn hinauf zu fahren oder zu Fuß die Mauer zu erklimmen. Sie wieß auch gleich darauf hin, dass wir nur 2 Stunden Zeit hätten und zu Fuß der Weg in der Zeit nicht zu schaffen sei. Somit sind wir, so wie alle anderen, mit einer Art Sommerrodelbahnverschnitt nach oben gefahren. Zu unserer Enttäuschung ist die große Mauer gar nicht so groß. Sie ist zwar an manchen stellen doch einige Meter hoch, doch wirkt sie von nahem lange nicht so imposant wie man sie vielleicht aus Dokumentarfilmen kennt. Zumal wir nicht unbedingt alleine auf diesem Abschnitt der Mauer waren. So erklommen wir doch 4 Wachtürme und genossen ein wenig den Ausblick. Uns fiel dann auf, dass der zweite Teil, den man zu Fuß begehen mußte, weit weniger gut besucht war. So entschieden wir diesen Teil der Mauer zu verlassen, mit der nächsten Bahn wieder nach unten zu fahren und den anderen Mauerabschnitt zu Fuß zu erklimmen. Und es hat sich wirklich gelohnt! Wir waren nun fast alleine auf der großen Mauer! Dass dieser Weg zu Fuß in der Zeit nicht zu schaffen sei, mag wohl für Großstadtleute die keinerlei körperliche Aktivitäten betreiben stimmen, aber ein Vorarlberger bzw. eine Steirerin beklimmen solche "Hügel" in weniger als der Hälfte der angegeben Zeit. Pfff .... Chinesen halten ja aber auch gar nichts aus!Auf der Heimfahrt haben wir die Reisegruppe vorzeitig verlassen. Wir wollten nämlich noch den Olympiapark bzw. das berühmte Vogelnest und das Schwimmstadion von der Nähe betrachten. Auch hier schwirrten einige Besucher herum. Doch die Wahnsinnigen hier verlangen doch glatt knapp 8 Euro Eintritt, um sich das Stadion von Innen anzuschauen. Das war es uns dann doch nicht wert und wir gaben uns mit der Außenansicht zufrieden, die auch ganz lässig ist. Vor allem das Schwimmstadion schaut wirklich von Außen aus, wie ein großer Schaumberg. Wenn es Nachts noch beleuchtet ist, wirkt es noch aufregender.

(Bilder Minggräber)
(Bilder Große Mauer)
(Bilder Olympiapark)

Vierter Tag
Heute Stand das Mao Zedong Mausoleum und die Bejing Planning Exhibition Hall auf dem Tagesprogramm. Am Platz des himmlischen Friedens angekommen sahen wir schon die fast 200m lange Schlange von Leuten, die das selbe wie wir vor hatten. Das Mausoleum hat nur MO bis FR und nur am Vormittag geöffnet, deshalb strömen auch unter der Woche viele Menschen zum Mausoleum um Mao mal aus der Nähe zu sehen. Nach der Kontrolle unserer Ausweise gings nun ab in die lange Schlange. Erstaunlicherweise bewegte die sich äußerst schnell vorwärts. So waren wir nach knapp 20min an der zweiten Kontrollstation angekommen, wo wir wieder mal gescannt wurden. Wenn man die Eingangstür des Mausoleums durchschreitet schaut man zu einer überlebensgroßen Marmorstatue von Mao auf. Davor werden Massen an mitgebrachten Blumen niedergelegt. Warum sich die Warteschlange so schnell bewegt hat wurde uns nach betreten der Aufbahrungshalle klar. Man mußte in Zweierreihe und mit zügigem Tempo am Glassarg vonMao vorbeilaufen. Dieser liegt mit der Landesflagge halb zugedeckt und von zwei Wachmännern bewacht hinter Panzerglas. Somit konnten wir nur ein paar Sekunden lang einen flüchtigen Blick auf das "Heiligtum" Chinas erhaschen. Unserer Meinung nach liegt er aber nicht wirklich im Sarg, sondern wurde durch eine Wachsfigur ersetzt. Würde man die bei Madame Tussauds ausgestellte Figur neben den Sarg stellen, wüßte man nicht welche Figur wohin gehört. Was noch ein wenig verwunderlich ist, ist dass sie ihn genau auf der Nord-Südachse der Stadt aufgebahrt haben. Diese Linie war eigentlich nur dem Kaiser vorbehalten. Ob Mao diese postume Einordnung ins imperale Vermächtnis begrüßt hätte, ist äußerst fraglich. Aber Tote können sich ja bekanntlich nicht mehr zu Wort melden. Nach der Aufbahrungshalle gings direkt in einen großen Souvenirshop wo man alles erdenkliche kaufen konnte und natürlich war auf jedem Andenken Mao abgebildet. Eigentlich wollten wir heute auch noch ins Nationalmuseum. Leider ist es aufgrund eines Totalumbaus geschlossen. Somit sind wir direkt in die Bejing Planning Exhibition Hall gegangen. Dort schauten wir einen 3D Film über die Stadtgründung und Aufbau an. Es es schon sehr faszinierend wenn man im 14. Jahrhundert über die Stadt fliegt und die Bauten in ihrer vollen Pracht und Größe sieht. Weiters wird noch gezeigt wie der Masterplan für Peking bis 2020 aussieht und was alles verwirklicht werden soll. Weiters sieht man wie die Wasser- und Energieversorgung der Stadt aufgebaut ist. Sie zeigen auch wie sie das Verkehrsproblem in Griff bekommen wollen und was sie dafür alles machen. Ob sie das alles schaffen ist doch leicht fraglich, bedenkt man den Aufwand den sie für die Olympischen Spiele betrieben haben und trotzdem während der ganzen Spiele der Smog über der Stadt hing. Nach einem kurzen Zwischenstop in unserem Hotel gingen wir noch in ein Restaurant wo wir natürlich die berühmte Pekingente kosteten.
Pekingente isst man nach dem "Wrap-Prinzip". Die ganze Ente wird vor dir von einem Koch in mundgerechte Stücke zerteilt. Dazu bekommt man noch Gurke, Lauch, Chili, sonstiges Gemüse (was man sich so bestellt) und Sauce, sowie kleine Wraps (Teigböden). Diese werden dann mit Sauce beschmiert, Entenfleisch und Gemüse draufgelegt und zu einem Wrap zusammengefalten und gerollt. Dann nimmt man das Ganze in die Hand und lasst es sich schmecken. Wirklich sehr empfehlenswert!
Unser Tipp: Viele sagen, dass man sich zu zweit nur eine halbe Ente bestellen sollte. Die Enten sind aber gar nicht so groß. Man kann auch zu zweit locker 1 Ente verputzen.

(Da im Mao Mausuleum Kameras grundsätzlich verboten sind, sind wir ohne Kamera losgezogen. Bilder gibt es von diesem Tag leider nicht!)