Sonntag, 1. Februar 2009

Hong Kong

Ankunft in Hongkong
Der 4 stündige Flug von Singapur nach Hongkong war recht gemütlich. Wir haben es endlich geschafft mit einem Boing-Typ und einer Airline zu fliegen, die auch Entertainment während des Fluges anbietet. Bis jetzt hatten wir immer Pech. Als wir Singapur verlassen hatten, war der Himmel ausnahmsweise einmal bedeckt und grau, doch das tat der Hitze und Schwüle keinen Abbruch. Als wir jedoch in Hongkong ankamen, wussten wir wieder was das Wort "kühl" heißt. Die Fakten: 16° Außentemperatur, bedeckter Himmel, Wind und teils Nebel. Ihr werdet euch jetzt denken, dass 16° ja ohnehin warm sind. Das haben wir uns im Flugzeug auch noch gedacht. Wir haben jedoch die Rechnung ohne die hohe Luftfeuchtigkeit und den Wind gemacht ... das ist das wirklich unangenehme an der ganzen Sache. Noch dazu kommt, dass die Häuser hier in Hongkong keine Heizung, sondern nur Klimaanlagen haben ... und die Leute scheuen sich nicht, diese auch an kälteren Tagen laufen zu lassen. Somit haben wir - egal in welchem Gebäude wir uns befinden - immer einen "angenehmen" Luftzug. Das Positive daran ist, dass Pullover und Softshelljacke, die wir bereits seit 3 Wochen mit uns herumschleppen und bereits dachten, dass wir diese umsonst mitgenommen hätten, endlich zum Einsatz kommen. Zwar etwas verfrüht, denn eigentlich hatten wir erst in Peking damit gerechnet. Das Hotel an sich ist ganz nett: Die Preise werden zwar immer höher (verglichen zu den vorherigen Städten) und die Zimmer dafür immer kleiner =)
Der Vorteil ist, dass das Hotel sehr zentral auf der Halbinsel Kowloon liegt und somit ist zu Fuß so ziemlich alles erreichbar. Und da sich Susi sowieso super in Hongkong auskennt, kommen wir natürlich noch besser voran =)

Erster Tag
Da wir länger als 4 Nächte in der Stadt sind, hat uns der Reiseveranstalter zwei Halbtagesausflüge kostenlos angeboten. Das Angebot konnten wir somit ja gar nicht abschlagen. Gleich am ersten Tag ging es auf eine Stadtrundfahrt, bei die wichtigsten Hotspots der Stadt angefahren und besichtigt wurden. Am Peak von Hongkong genossen wir die Aussicht auf den nördlichen, stark bebauten Teil von Hongkong. Dort stehen alle hohen Wolkenkratzer der Stadt wie beispielsweise das IFC (International Financial Center), das bisher noch das höchste Gebäude der Stadt ist (88 Stockwerke). Anschließend ging es auf die südliche Seite von Hongkong Island in die Repulse-Bay; der schönste Badestrand der Stadt. Neben diesem Strand gibt es noch einen alten Tempel. Dieser ist zwar offiziell kein Tempel mehr (dort werden jetzt die Rettungsschwimmer ausgebildet), aber da rund herum noch so viele Statuen des Buddhismus und Daoismus zu finden sind, wird es immer noch als religiöse Stätte angesehen. Dort gibt es auch die berühmte Brücke, die man hin- und zurück überqueren muss. Wenn man das getan hat, lebt man angeblich 6 Jahre (3 Göttertage) länger. Das haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Der Staat kann sich freuen, unsere Pensionen werden nun etwas länger andauern =) Weiter ging es nach Aberdeen und seinem Hafen, wo noch Hausboote zu sehen sind. Da heute auch "Chinese New Year" ist, liegen auch viele Fischerboote im Hafen. Angeblich hat die Stadt ihre Namen von diesem Hafen, denn die Bewohner nannten diesen "duftenden Hafen" (was Hongkong auch übersetzt heißt) ... hier wurde früher viel Sandelholz verarbeitet. Mit einem Sampan schipperten wir für ca. 30 Minuten durch die Hafen und besichtigten die Fischerboote, die Hausboote und das schwimmende Restaurant "Jumbo". Machen von euch, ist dieses Schiff vielleicht von James Bond her geläufig. Es ist das größte schwimmende Restaurant, das angeblich an einem Abend 3000 Gäste bewirten kann. Wirklich beeindruckend, doch nachdem wir auch die Rückseite (Küchenseite) gesehen haben, waren wir nicht mehr so scharf drauf dort einmal essen zu gehen. Zum Abschluss der Tour wurde noch eine Halbedelsteinfabrik besucht. Farbik ist gut gesagt, es war ein 4x4 Meter großer Raum, wo 2 Personen gearbeitet haben. Der Verkaufsraum war hingegen 10 mal so groß! Am Abend ging es dann zur großen Neujahrsparade auf der Halbinsel Kowloon. Die Parade fing zwar erst um 20:00 Uhr an, jedoch mussten wir bereits um halb 6 versuchen einen Platzzu ergattern. Unser Vorteil ... man mag es uns vielleicht kaum glauben ... wir überschreiten tatsächlich die chinesische Durchschnittsgröße, sodass wir auch von der dritten Reihe aus tadellos auf die Parade schauen konnten ... und da sagt noch einmal einer Susi sei klein!!!

(Bilder Stadtrundfahrt)
(Bilder Parade)

Zweiter Tag
Nach 4 Stunden stehen und Parade schauen, waren wir doch etwas K.O. und so haben wir heute doch etwas länger geschlafen. Nach einem feinen Frühstück im Cafe um die Ecke, wollten wir uns heute ursprünglich die Stadt zu Fuß ansehen. Das Wetter ist nicht wirklich besonders gut. Der Nebel hengt sehr weit herunter und es ist wirklich kalt ... viel kälter als es gestern der Fall war (gestern waren es 17°). Da heute noch Feiertag ist und die Geschäfte, Märkte, etc. sowieso geschlossen haben, haben wir kurzerhand entschieden nach Lantau zu fahren um den Big Buddha zu besuchen. Lantau ist die größte Insel der Inselgruppe, die sich um Hongkong befindet und liegt westlich von Hongkong Island. Dort gibt es auf einem Berg, neben einem Kloster den Big Buddha! Dieser Buddha ist einer der größten Freiluft-Buddhas, ist aus Bronze und ist ca. 22 Meter hoch. Rechnet man noch den Steinsockel mit ist er sogar 34 Meter hoch. Auf dem Weg dort hin stellten wir in der U-Bahn fest, dass diese - obwohl es Feiertag ist - doch recht gefüllt ist. Jetzt wissen wir, was die ganzen Hongkong-Chinesen an einem Feiertag machen ... sie fahren entweder ins Disneyland (das auch auf Lantau liegt) oder haben die gleiche Idee wie wir, sie fahren zum Big Buddha. Als wir nämlich aus der U-Bahn ausstiegen und zur Gondel (Ngong Ping 360) gehen wollten, die auf den Berg führt, fing der ganze Spaß nämlich erst an. Es erwartete uns eine laaaaaannnggggeeeee Schlage an Besuchern. Nach ca. 1 Stunde anstehen, Tickets kaufen und nochmals 25 Minuten anstehen, haben wir es endlich geschafft in der Gondel zu sitzen. Diese war jedoch eiskalt, denn sie hatte eine natürliche Klimaanlage eingebaut ... das heißt soviel wie: rund um die Kabine gibt es große Luftschlitze und durch den Fahrtwind, wird das Innere der Kabine gut belüftet. Nur schade, dass es keine 30° hat, dann wären wir darüber sicherlich erfreut gewesen! Doch so zitterten wir die 25 minütige Fahrt auf den Berg und malten uns gedanklich schon aus, dass die Rückfahrt nicht besser wird. Zur Ablenkung konnten wir nicht einmal die wunderbare Fernsicht genießen, denn kaum hatten wir ein paar Höhenmeter überwunden, steckten wir schon Mitten in der dicken Nebeldecke, die hartnäckig über uns hing und sich auch den ganzen Tag nicht auflöste. Oben angekommen huschten wir gleich Richtung Big Buddha und ließen die ganzen Touristenhäuser hinter uns. Doch vom Big Buddha hatten wir nicht viel, denn auch wenn wir direkt davor standen, wir haben nur die dunklen Umrisse von ihm gesehen und sonst nichts. Zudem wurdelte es am ganzen Berg nur so von Chinesen, dass es gar nicht mehr lustig war. Wir besuchten auch noch das Po-Lin Kloster in der Nähe des Big Buddhas, wo wir überdimensionale Räucherstäbchen zu Gesicht bekamen (auf einem der Fotos könnt ihr Susi neben solchen Stäbchen sehen... die Stäbchen sind bei weitem größer als sie!) Wir spazierten auch noch weiter zum "Path of Wisdom", wo riesige Holzstämme mit chinesischen Sprichwötern versehen sind ... durch den ganzen Nebel, machte das einen sehr mystischen Eindruck. Der Ausflug hat sich trotz des Nebels auf alle Fälle gelohnt! Verfrohren und durchnässt gings zurück zum Hotel.
Am Abend wollten wir uns natürlich das spektakuläre Neujahrsfeuerwerk nicht entgehen lassen. Jedoch war angekündigt, dass auf beiden Seiten des Victoria Harbour so um die 800.000 bis 1.000.000 Menschen pro Seite die selbe Idee haben werden. ... hahaaaa und wir waren mitten drin =)
Naja, nicht ganz. Wir "trohnten" eher über den anderen. Da wir nicht wie bei der Parade im dichten Gedrängel der Massen stehen wollten, entschieden wir uns nämlich für eine andere Variante. Wir genossen die Aussicht der Bar "Felix" - der Skybar im 28. Stockwerk des Peninsula (... ja genau jenes Haus mit der berühmten Herren-Toilette).
Von dort - der Bar natürlich - hatte man einen perfekten und uneingeschränken Blick auf das gigantische, fast halbstündige Feuerwerk über dem Victoria Harbour, das von 3 Schiffen aus abgefeuert wurde. Zum Schluss brannte nicht nur der Himmel über uns, sondern auch eines der 3 Schiffe - ungeplanter Weise versteht sich. In der Bar wurde noch dazu die akustische Begleitung zum Feuerwerk life übertragen und das Feuerwerk selbst - schaut euch die Bilder an!!!!!!
Wir hatten somit die allerbesten Lougenplätze der Stadt für dieses tolle Feuerwerk und schlürften dazu noch genüsslich Champagner! :-) ... was will man mehr!
Ein Zusatz für alle männlichen Leser, dene das Peninsual nichts sagt: Der Besuch dieser Bar ist für jeden Mann ein MUSS, wenn er in Hongkong ist. Nicht wie ihr vielleicht denkt wegen den guten Drinks oder dem attraktiven Personal, nein allein das stille Örtchen ist es, das unbedingt besucht werden muß! Mal abgesehen vom persönlichen Handtuchhalter, ist es der Ausblick und das Gefühl mitten auf die belebten Straßen Hongkongs zu urinieren es wert die Bar aufzusuchen. Übrigens die Bar rangiert in der Weltliste der sehenswertesten Herrntoiletten auf Rang 3.

Im "Felix" lernten wir auch 3 sehr nette Deutsche kennen - Christine, Stefan und Deckname HANS-DIETER :-) Christine lebt sein bald knapp einem Jahr hier in Hongkong, Stefan und Hans-Dieter sind derzeit auf Besuch. Nach einer netten Unterhaltung und dem Thema Weltreise haben uns die drei noch eingeladen mit auf den "Night Market" zu kommen. Da sagen wir doch nicht NEIN, denn der Night Market in Hongkong muss gesehen werden. Es gibt zwar nur Kitsch und Krempel, aber das macht nichts. In einem für Hongkong klassischem Straßenrestaurant (wenn man das so nennen kann) kehrten wir ein und bestellten ein variantenreiches Dinner. Ich glaube Hans-Dieter ging davon aus, dass es sein letztes Abendmal werden würde, nachdem er die äußerst "sterile" Umgebung begutachtete (mit dem Felix und seiner Toilette konnte man es auf alle Fälle nicht vergleichen). Gut gesättigt zischten wir mit dem Taxi noch nach "Wan Chai", dem Vergnügungsviertel auf Hongkong Island, wo wir den Tag in der Bar "Amazonia" mit Lifemusik ausklingen ließen.
Wenn ihr 3 das lest .... wir schicken euch auf diesem Wege ganz ganz liebe Grüße und möchten uns bei euch für den netten und vor allem lustigen Abend und für die Einladung bedanken. Wir hoffen, dass sich auch die befürchtete Magenverstimmung nicht eingestellt hat ... wir zwei sind zumindest davon verschont geblieben!

(Bilder Big Budda)
(Bilder Feuerwerk)
(Bilder Felix und Night-Market)

Dritter Tag
Nachdem der gestrige Tag etwas länger wurde, haben wir lange ausgeschlafen. Da wir aber nicht zur Arbeit müssen, ist es ja nur halb so schlimm wenn wir unter der Woche einmal bis halb 11 ausschlafen. Es scheint, dass langsam wieder Leben in die Stadt zurück kehrt. Heute sind bereits viel mehr Menschen auf den Straßen unterwegs, als in den letzten zwei Tagen. Wir besuchten einen Tempel (Tin-Hau Tempel), der zu unserer Verwunderung genau gleich aussah wie fast alle bisher besichtigten. Das Außergewöhnliche ist nur die Anzahl an Räucherstäbchen. Unzähle, spiralförmige Stäbchen hängen an der Decke und lodern vor sich hin. Räucherfisch kann man hier sicherlich wunderbar selbst machen =)
Wir spazierten weiter durch Yau Ma Tai, einem Stadtteil von Hongkong, doch hier waren die Läden, der Jademarkt und die Märkte noch alle dicht. Nur ein Fisch- und Gemüsemarkt hatten tatsächlich geöffnet. Am Nachmittag stand noch eine Hafenrundfahrt (Angebot des Reiseveranstalters) auf dem Programm von wo aus wir eine andere Sicht auf die Skyline und den Victoria Harbour bekamen. Der Abend endete mit der effektvollen Lichter und Lasershow, die jeden Abend um 20:00 Uhr am Victoria Harbour stattfindet.

(Bilder morgentlicher Sparziergang)
(Bilder Hafenrundfahrt)
(Bilder Skyline bei Nacht)

Vierter Tag
Vormittags gings mit der Star Ferry rüber auf Hongkong Island. Dort haben wir uns in der Gegend des Peak den "Lover's Rock" angeschaut. Hierher pilgern viele junge Frauen und hinterlegen Blumen und Räucherstäbchen, wenn sie sich einen Mann wünschen bzw. einen männlichen Nachkommen. Als wir die Stelle verlassen haben, begegnete uns eine Familie mit heiratsfähiger Tochter ... die Eltern sind anscheinend schon etwas verzweifelt =) oder die Mutter wünscht sich noch einen männlichen Nachkommen, das könnte natürlich auch noch sein. Wir spazierten entlang der Bowen-Street (eine unbefahrene Straße am Berg entlang und eine beliebte Jogging Strecke für Hongkonger) zurück in Richtung Zentrum. Dort haben wir es uns natürlich nicht entgehen lassen auf das IFC (International Financial Center) zu fahren. Das derzeit höchste Gebäude der Stadt hat im 55.Stock eineBibliothek und eine kleine Ausstellung bzgl. der Hongkonger Währung, dem Hongkong Dollar. Von dort aus hat man einen genialen Blick auf die Stadt und die unzähligen Hochhäuser!!! Leider war es an diesem Tag, wie auch an jedem anderen, etwas dunstig. Am späten Nachmittag gings wieder zurück auf Kowloon-Seite.

(Bilder vierter Tag)

Fünfter Tag
Tag der Abreise und Weiterflug nach Peking. Haben uns gestern schon im Internet den Namen des Hotels und die Adresse in chinesischen Schriftzeichen besorgt und die nette Sitznachbarin im Internetcafe darum gebeten uns diesen Namen aufzuschreiben (wir hätte mit abzeichnen einfach viel zu lange gebraucht und letztendlich hätte es eh keiner entziffern können). Hotelnamen und Adresse auf Chinesisch zu haben ist ein Vorteil, denn in Peking spricht nicht jeder Englisch und schon gar nicht die Taxifahrer!!!