Donnerstag, 26. März 2009

Neuseeland - Nordinsel 01

20.03.09
Strecke machen! Um noch unseren ursprünglichen Zeittplan für die Nordinsel Neuseelands einhalten zu können, mußten wir heute ein paar Kilometer zurücklegen. So fuhren wir von Wellington bis nach Napier, was rund 6 Stunden reiner Fahrzeit entspricht. Auf dem Weg dorthin stoppten wir beim National Wildlife Park. Dort sahen wir zum ersten Mal echte, lebende Kiwis! Zwar waren sie hinter einer Glasscheibe in einem riesigen Gehege, aber sie waren zumindest echt. Die relativ scheuen und nachtaktiven Tiere bekommt man in der freien Natur nur selten zu sehen, außer man begibt sich nachts ins dicht bewachsene Unterholz oder (was Gott sei Dank sehr selten vorkommt) findet sie leicht plattgedrückt am Strassenrand an. Im Dunkeln konnte man sehen wie sie bei der Nahrungssuche mit ihrem langen Schnabel im Boden herumstocherten oder ihn als Gehhilfe benutzten, was so ähnlich aussah wie ein Blinder mit seinem Stock. In einem kleinen Bach, der durch den Park fließt, sahen wir noch riesige Aale, die mehr Muränen ähndeln. Diese werden über 100 Jahre alt, 1 - 1,5m lang und fast faustdick.

(Bilder Nationalpark und Tag)

21.03.09
Wie am Vortag wurden auch wieder die Kilometer heruntergespult! So verbrachten wir den ganzen Tag im Auto und es gibt dementsprechend viel zu berichten. Das einzig Erwähnenswerte an diesem Tag war das National Aquarium in Napier und der Campingplatz in Te Araroa. Das Aquarium ist ein durchschnittliches Aquarium und eigentlich nicht weiter der Rede wert. Auf dem Weg nach Te Araroa (nicht Te Aroha!) sind wir einigen Opossums (tot) begegnet ... besser gesagt: Die Straßen waren mit diesen kleinen Nagern förmlich geteert.Da es hier im Nordosten keinen unserer bevorzugten Campingplätze gibt, musssten wir notgedrungener Weise heute auf einem eher unkomfortablen Campingplatz übernachten. Außer uns waren noch 2 andere Camper auf dem Platz und das hatte seinen Grund!!! In den Facilities will man möglichst nichts anfassen oder hinlegen müssen! Die Duschen funktionieren zudem folgendermaßen: cold = off, warm = cold, hot = warm, off = hot! Am Abend war nach langer Entzugszeit wieder mal Grillen, inklusive kaltes Bier und griechischem Salat angesagt ... mmm lecker!

(Bilder Tag)

22.03.09
Am frühen Morgen gings zum "Most Eastern Point of New Zealand". Die Fahrt dorthin ging wieder mal über 20km unsealed road. Dort angekommen bestiegen wir einen kleineren Hügel auf dem der Leuchtturm steht. Nach diesem kurzem Abstecher gings Richtung Ohope Beach in der Bay of Plenty. Auf dem Weg dorthin nahmen wir noch, weit abgeschieden in der tiefsten Pampa (wie er dort hingekommen ist wissen wir bis heute nicht), einen trampenden Schweden mit. Er ist seit rund einem halben Jahr in Neuseeland unterwegs und will anschließend noch Europa bereisen. So alles in allem soll sein Trip rund 3 Jahre gehen. Da sind wir ja eher die Kurzurlauber! An dem Ohope Beach legten wir noch kurz ein Picknick ein bevor es nach Rotorua weiter ging.

(Bilder Most Eastern Point und Ohope Beach)

23.03.09
Vulcano. Nach einem ausgiebigen Frühstück in der Stadt gings zu Te Puia Vulcano Valley. Jedoch sprachen uns die Eintrittspreise nicht wirklich an. So fuhren wir weiter zum Wai-O-Tapu Thermal Wonderland. Das Thermalgebiet erstreckt sich über 18 Quadratkilometer und ist übersät von kollabierten Kratern, heißen und kalten Seen, Schlammtümpeln und dampfenden Erdspalten. Den verschiedenen View Points wurden typische Namen gegeben wie z.B. Devil´s Home, Thunder Crater, Devil´s Ink Pots, Inferno Crater, Teufelsbad, ...Der Lady Knox Geysir bricht täglich um genau 10:15 Uhr aus. Ziemlich präzises Naturwunder oder wird da etwa doch mit einer Pumpe nachgeholfen? Dass es im ganzen Gebiet rund um Rotorua vulkanische Aktivitäten gibt, riecht man bereits Meilen davor. Umso intensiver war der Gestank direkt vor Ort. Simone behagte der Geruch von faulen Eiern nicht wirklich, trotz der Angewöhnung durch unsere Stinkeschuhe. So hat sie uns alle 5min wieder daran erinnert, dass es hier stinkt. (Zitat Simone @ Wai-O-Tapu: im Eintrittspreis sollten Gasmasken enthalten sein!!) Am späteren Nachmittag gings noch rund 150km weiter Richtung Norden.

(Bilder Vulkangebiet)

24.03.09
Norden wir kommen! Heute sind wir wieder ein gutes Stück weiter in Richtung Norden gefahren. Auf dem Weg passierten wir den Hot Water Beach. Eine Thermalquelle kommt direkt mitten im Strand an die Oberfläche. Wer eine Schaufel dabei hat gräbt sich einen kleinen Pool in den Sand und die heiße Quelle füllt diesen mit ca. 40°C warmen Wasser. Der einzige Nachteil ist, dass das nicht nur wir wissen, sondern auch alle anderen Neuseelandtouristen und somit war der Strand leicht überfüllt. Das erinnerte ein bisschen an eine Sex and the City Folge - Tittensuppe! Nach einem Abstecher nach Coromandel gings über Auckland nach Orewa unserem heutigen Nachtquartier. Der Campingplatz liegt direkt am feinen Sandstrand!

(Bilder Hot Water Beach und Fahrt)

25.03.09
Urwaldgiganten. Im Norden von Neuseeland stehen noch einige große Exemplare der Kauribäume. Um mehr über diese Giganten zu erfahren sind wir ins Matakohe Museum gefahren. Dort wird die Geschichte der Abholzung und Nutzung der Bäume dargestellt. Das Museum beherbergt eine umfassende Maschinensammlung aus der alten Holzfällerzeit sowie die größte Kauriharz Sammlung der Welt. Warum sind die Bäume so besonders? Zum einen stammen diese Bäume aus der Jurazeit (vor 135 - 190 Millionen Jahren) und können rund 2000 Jahre alt werden. Zum anderen hat ein durchschnittlicher Baum einen Durchmesser von 4m und misst 17m bis zum ersten Ast. Das Holz der Kauribäume gehört zu den besten Holzarten der Welt und der Stamm besteht aus makellosem geradegemasertem Holz. Nach der Besichtung sind wir noch zum größten und zweitgrößten, noch lebenden, Kauribaum gefahren. Ein wirklicher Gigant! Nachdem wir schon hunderte tote Opossms auf den Straßen gesehen haben (wir vermuten, dass das der heimliche NationalsportNeuseelands ist) und noch gar kein Foto für euch gemacht haben, haben wir heute das erte Bild eines "roadkill" gemacht. Wir wollen euch natürlich diesen Anblick nicht vorenthalten.

(Bilder Kaurimuseum, Bäume und roadkill)

26.03.09
Cape Reinga! Der nördlichste (offiziell zugänglichste) Ort Neuseelands. Für die Maori ist es eine heilige Stätte, da von hier aus die Seelen der toten auf die Heimreise nach Hawaiki antreten. Zudem kann man von hieraus sehen wie die Tasmanische See und der Pazifische Ozean aufeinander treffen. Neben dieser Kulisse und wieder einmal über 20 km unsealed road und Rüttelschüttel-Programm im hinteren Teil des Campervans haben wir hier auch einen tollen Kinderspielplatz für uns gefunden. Beim Besuch der "Giant Sand Dune" bleibt kein Auge trocken. Nach anstrengendem Besteigen dieses Monsters und noch etlichen Minuten Fußmarsch ins "Hinterland" erschließt sich ein toller Blick auf den 90 Mile Beach (den man mit einem Mietwagen und schon gar nicht mit unseren Campervan befahren darf). Nach den Anstrengungen belohnten wir uns mit etwas Action ... extrem Sanddünen-Downhill-Springen oder - wie es Gregor ausprobierte - Sanddünen surfen (am Bauch und Kopf voraus). Nach so viel Spaß und Anstrenungen gings wieder in südwestliche Richtung. Nachtlager wurde am Campingplatz in Whakuwhiwhi aufgeschlagen. Da es uns hier gut gefällt haben wir beschlossen noch eine Nacht dranzuhängen. Die letzte Woche hier in Neuseeland wird eher entspannter werden.

(Bilder Cape Reinga und Sanddüne)
(Video Sanddüne)