25.08.09
Frueh aufgestanden und gleich zu den Forks spaziert - the Forks ist ein eher touristisch angehauchter Teil von Winnipeg. Simone und ich wollten dort auch gleich ins Informationscenter, dies hatte leider noch geschlossen (doch zu freuh unterwegs).
So haben wir erstmal gefruehstueckt und die Morgensonne genossen. Im Visitorcenter wollten wir uns ueber einen Autokauf informieren, ob es ueberhaupt fuer uns möglich ist in Kanada ein Auto zu kaufen. Leider konnten sie uns nicht wirklich Auskunft darueber geben haben uns aber die Adresse vom Kanadischen Automobilclub gegeben und eine Wegbeschreibung dazu.
Auf dem Weg zum CAA (Automobilclub) haben wir uns dann mit Susi und Gegor getroffen um auch noch Strassenkarten und Informationsmaterial beim CAA zu organisieren. Da Gregor Mitglied beim OEAMTC ist und die wiederum Partner vom CAA bekommen wir das ganze um 0$. Die vom CAA konnten uns leider auch nicht mit Sicherheit sagen ob es fuer uns moeglich
ist ein Auto zu kaufen und auch zu versichern. Sie haben uns an die staatliche Versicherungsagentur verwiesen. Ein paar Blocks weiter haben wir dann auch das Office gefunden und dort erfahren dass es fuer uns nicht moeglich ist in Kanada ein
Auto zu versichern. :-( Also brauchen wir ein Mietauto - ab zum Flughafen! Dort sind alle Agenturen unter einem Dach und kann gleich mehrere Angebote gleichzeitig einholen. Am Abend haben wir dann die weitere Reise fuer die naechsten 20 Tage fixiert und
gebucht bzw. reserviert.
Plan:
Susi und Gregor
Sie werden ueber Regina gleich nach Calgary fahren und sich dort ein Mietauto nehmen. Sie wollen den Yoho National Park erkundigen und sich nach 10 Tagen mit uns in Banff treffen.
Simone und Stefan
Wir werden uns in Winnipeg ein Mietauto nehmen und den Spruce Woods Provincal Park sowie den Riding Mountan National Park anschauen bevor wir 2 Tage in Regina verbringen und dann weiter nach Calgary fahren wo wir dann auch ein Mietauto nehmen und uns dann mit Susi und Gregor in Banff treffen.
Am Abend sind wir alle gemeinsam mexikanisch essen gegangen - echt lecker!
(Bilder Winnipeg, Spaziergang, The Forks, Abend)
Simone und Stefan - Kanada Spruce Woods und Riding Mountain
26.08.09
Also wieder mal die sieben Sachen gepackt und zum Flughafen gefahren. Noch schnell die Formalitäten erledigt und die ganzen Sachen im Auto verstaut - los gehts!
Heute wollen wir in den Spruce Wood Provincal Park fahren und uns diesen kleinen Park mal genauer ansehen. Die erste Ueberraschung wartete auf uns am Eingang des Parks - 2009 kostenloser Eintritt. Das nenn ich mal einen guten Preis! Wir haben einen kleinen See (marshs lake) um wandert und uns dann noch einen grossen Milchshake gegönnt. Da uns der See oder besser gesagt die Umgebung dort so gut gefallen hat haben wir uns entschieden auch dort zu übernachten. Unser neues Zelt sollte auch gleich einer Probe in Sachen - wasserdicht?!- unterstellt werden. Nach gut einer Stunde Schlaf hörte man ein Grollen und Donnern das immer naeher kam. Die Blitze wurden immer heller und das Donnern immer lauter - zum Glueck hatten wir ja unser Zelt direkt unter einem Baum aufgebaut der ein wenig alleine stand (was hat man darueber in der Schule gelernt?!?). Kurz darauf fing es auch schon an aus Eimern zu regnen - unser Zelt ist NICHT wasserdicht! Also einen kleinen Staudamm gebaut und schon bleibt man im Trockenen. In der Nacht sind wir leider zu nicht viel Schlaf gekommen.
27.08.09
Trotz einer kurzen Nacht sind wir am Morgen in die Spirits Sands wandern gegangen. Richtig gehoert, in Kanada gibt es ein kleines Gebiet das wuestenaehnliche Bedingungen hat. So sind wir ueber Sandduenen gewandert und haben diese außergewöhnliche Landschaft bewundert. Wir waren die ersten auf dem Wanderweg und der Regen hat alle Spuren weggewaschen - doch genau auf unserem Weg fanden wir ziemlich grosse Fussspuren die einem Hund aehnelten. Doch Hunde gibt es im Park nicht und die Spuren war doch etwas groesser - ein Wolf! Keine 2 Stunden vor uns ist hier ein Wolf vorbeigekommen. Das Tier hat auch die selbe Strecke gewaehlt wie wir, denn wir laufen nun schoen den Spuren hinterher. Leider konnten wir kein Tier ausmachen, bis auf ein niedliches Streifenhoehrnchen. Nach einem Mittagsimbiss gings dann zum Riding Mountain National Park. Der Lonley Planet schreibt darueber: "Biber, Baeren, Hirsche und andere Tiere sieht man hier schon fast unter Garantie." Na da sind wir
doch schon mal gespannt. Im Park angekommen war der erste Weg, so wie immer, ins Visitor Center. Wie stellt man sich ein Visitor Center in Kanda vor? Blockhuette, irgendwelche Tierkoepfe an der Wand, ein offener Kamin und dazu ueberfreundliches Personal ? ? ? Und genau so ist es ! ! ! Wir haben uns noch mit Informationsmaterial ueber den Park eingedeckt und uns die besten Spots und Uebernachtungsmoeglichkeiten auflisten lassen. Auf dem Weg zum Lake Audy, unserem heutigen Nachtlager, sind wir einer Gruppe Bisons ueber den Weg
gelaufen. Die Tiere sind echt gross und massig. So ein Tier bringt dann schon mal 900kg auf die Wage und besteht nur aus Muskeln. Die Nacht am Lake Audy war ein wenig kuehl - Info: Nie ohne Isomatte oder Luftmatratze campen!
(Bilder Spruce Woods Provincial Park)
28.08.09
Heute wollten wir eine kleine (4-6h) Wanderung unternehmen. Der gorge creek track wurde uns als schoen und leicht anstrengend empfohlen. Der Weg stellte nicht wirklich eine Herausforderung dar und war auch schon nach rund 3 Stunden durchwandert. Der Rueckweg hatte es jedoch in sich. Wir entschlossen uns der Strasse entlang zu wandern - kuerzer und nicht so anstrengend. Auf dem Weg hatten wir noch eine Begegnung mit einer Libelle (siehe Bilder). Langsam aber sicher hatten wir keine Lust mehr der Strasse entlang zu laufen - Daumen hoch! Und das erste Auto hielt auch gleich an. Eine freundliche Kanadierin nahm uns bis zu unserem Auto mit - DANKE! Leicht hungrig sind wir zurueck ins Parkcenter gefahren wo ich mir noch was Kleines zu essen geholt habe bevor wir uns am Strand ein wenig die Sonne auf den Bauch scheinen liessen. Nachmittags fuhren wir noch zum Agassiz Tower wo man einen Ueberblick ueber den Park hat. Leider sind die Baeume mittlerweile hoeher als der Tower und somit die Sicht ein wenig eingeschränkt. Dort trafen wir auf einen leicht schusseligen Kanadier der seine
Autoschlüssel im Auto eingesperrt hatte. Wir boten im einen lift in die Stadt an aber meinte nur: no worries, i will find a way otherwise i will brake a window. So sind wir, ohne Kanadier, zu einem Spot gefahren der uns von einer freundlichen Rangerin empfohlen wurde als "der beste
Platz um Biber zu sehen". Auf dem Weg dorthin ist uns dann noch ein Kojote ueber den Weg oder besser gesagt neben dem Weg hergelaufen. Am See angekommen gings nun auf Bibersuche. 5min spaeter erspaehten wir schon einen, keinen Meter vom Weg entfernt im Wasser schwimmen. Wir folgten ihm im gebührenden Abstand. Ihn schien es auch gar nicht zu stoeren zwei Touristen im Schlepptau zu haben. So ließ er sich auf einer Uferbank nieder und fing an genüsslich zu fressen. Nach diesem ersten Zwischenstopp schwamm er ein Stueckchen bevor er aus dem Wasser kam und den Fussweg ueberquerte um dann in einem kleinen Wald zu verschwinden. Man hoerte dann komische Geraeusche und ein kleiner Baum fing zu wackeln an und fiel dann auch um. Keine Minute spaeter kam der Biber dann wieder zum Vorschein mit dem Baum im Maul. Ohne grossartige Notiz von uns zu nehmen ueberquerte er wieder den Pfad und glitt zurueck ins Wasser. Dort verspeiste er wieder lautstark den gerade gefällten Baum.
Um das ganze noch zu topen kam kurz darauf noch ein kleiner Babybiber hinzu um auch was von dem Baum abzugkriegen. Ich glaub mehr kann man sich nicht erhoffen! Unser heutiges Nachtlager schlugen wir am Whirlpool Lake auf. Heute sollte es auch wieder was warmes zum Abendessen geben - also kurz ein Feuer angezuendet und die Doesen neben die Flammen gestellt. Regen! Leider fing es zu regnen an und wir mussten das Essen, leider noch nicht ganz so warm, in einen Unterstand verlegen. Mittlerweile hatten wir schon ein wenig Erfahrung und so war auch der Damm im Zelt schnell errichtet (ist ja nicht Wasserdicht). Die Nacht war leicht hart und kuehl - sollten endlich Isomatten oder eine Luftmatratze kaufen!
29.08.09
Morgens sind wir auf die Pirsch gegangen und siehe da, keine 10min spaeter lief uns ein Luchs ueber den Weg. Wie uns ein Ranger spaeter erzaehlte wuerden Parkmitarbeiten nur alle 5 Jahre einen dieser scheuen Tiere zu Gesicht bekommen. Eigentlich wollten wir ja Elche suchen aber ein Luchs ist schon was besonderes. Anstatt Elchen sind uns wieder eine Herde Bisons ueber
die Strasse gelaufen und so konnten wir die Tiere aus nicht mal 1 m Entfernung betrachten. Zum Mittagessen machten wir einen Stop am Lake Audy wo wir auch den fruehen Nachmittag verschliefen. Am Seeufer konnte Simone noch einen super Schnappschuss von einem Streifenhoehrnchen machen. Gegen Abend gings dann wieder auf die Pirsch. Und siehe da als erstes laeuft uns schon wieder ein Luchs ueber den Weg - das gibt es doch gar nicht! Dann sind wir noch unzaehligen Hasen begegnet bevor wir am Wegrand einen Schwarzbaeren ausmachen konnten! Leider dauerte das Vergnuegen nur wenige Sekunden da aus der entgegen gesetzten
Richtung ein Auto kam und der Baer im Unterholz das Weite suchte. Auf dem zu unserem Campplatz sahen wir noch einen Fisher (kleines Fredchen) und einen Wolf oder Kojoten. Wir sind uns nicht ganz sicher da er noch weit entfernt war und wir zu langsam waren um ein Foto schiessen zu koennen. Kurz vor unserem Campplatz ist und dann noch ein Fuchs begegnet. Aber Elche hatten wir leider noch immer nicht gesehen.
30.08.09
Wieder frueh auf und gleich auf die Elchpirsch. Zwei Kurven weiter - Elche!!!!
Ein Weibchen und ein Männchen keine 15m neben der Strasse in einem Sumpf. Sofort rechts ran und Motor aus. Leider waren die Tiere auf dem Weg in den Wald und so nur rund eine Minute fuer uns sichtbar. Wir fuhren weiter zu dem Teil des Parkes wo wir gestern den Luchs und den Baer entdeckten in der Hoffnung einen von beiden nochmals anzutreffen. Nochmals Elche!!!!
Sofort Rueckwaertsgang und die Strasse zurückgerollt. 2m neben der Strasse war eine Elchmama mit ihrem Jungen am Fruehstuecken. Wir konnten die beiden rund eine halbe Stunde beobachten! Die Tiere schauen schon ein wenig komisch aus wenn sie ihren Kopf, bis zu den Ohren, unters Wasser tauchen um nach Seegras zu grasen. Nach diesem Erlebnis sind wir dann Fruehstuecken gegangen und haben den restlichen Tag faul am See verbracht.
(Bilder Riding Mountain National Park)
(Film Biber)
31.08.09
Da wir unser Mietauto heute Vormittag wieder in Winnipeg abgeben mussten hieß es Frueh aufstehen - zu frueh (5.15Uhr) Nach einer vierstuendigen Fahrt war das Auto wieder beim Flughafen und wir haben den restlichen Tag in der Stadt verbracht. Abends um 23.30Uhr ging es mit dem Nachtbus nach Regina. Nicht ganz, da der Bus ueberbucht war wurde ein zweiter angefordert aber dieser kommt erst in ca. 1 Stunde. So sind wir dann schlussendlich um 1.15Uhr abgefahren!
Susi und Gregor - Winnipeg, Regina, Calgary, Kootaney, Yoho
26.08.09
Abfahrt aus Winnipeg. Simone und Stefan haben ab heute Vormittag ein Mietauto gechartert, um in den nächsten Tagen die National und Provincial Parks um Winnipeg zu erkunden. Wir blieben den heutigen Tag noch in Winnipeg. Erst um Mitternacht legt der Nachtbus nach Regina ab. Um für die nächsten Campingtouren wieder einen sauberen Schlafsack zu haben, wurden die noch zum Dry-Cleaner gebracht, der für uns extra eine Ausnahme machte und sie gleich in die Maschinen schmiss. So kann dem nächsten Campingabenteuer nichts mehr im Wege stehen. In Winnipeg besuchten wir noch die kanadische Münzprägeanstalt und das Regierungsgebäude, da Winnipeg ja die Hauptstadt der Provinz Manitoba ist.
(Bilder Royal Mint, Parliament)
27.08.09Halb 7 morgens erreichten wir pünktlich das Städtchen Regina. Nach einem kleinen Frühstück, mit Kaffee von Tim Hortons und selbst gestrichenen Beagles mit Nutella, beschlossen wir uns eine kleine Planänderung einzulegen. Ursprünglich hatten wir den Abstecher nach Moose Jaw gestrichen, doch wir stellten fest, dass wir auch genügend Zeit hatten. Internet war in der Stadtbücherei gratis zu haben, sOmit wurde kurzerhand ein Mietauto organisiert, das am Flughafen bereits auf uns wartete. Der einzige Hacken?! Es gibt in dieser verdammten Stadt, die sich Hauptstadt von Saskatchewan schimpft, kein öffentliches Verkehrsmittel, dass einen zum Flughafen bringt. Was soll das denn bitte sein??? Somit mussten wir aufs Taxi ausweichen. Unsere Glücksträhne soll aber noch nicht abreißen. Am Flughafen angekommen, wollten wir unser günstiges Mietauto in Empfang nehmen. Doch was war das? Die Dame am Schalter wollte plötzlich einen Internationalen Führerschein sehen. Ja, der lag wohl behütet in der Tasche, eingeschlossen in einem Schließfach in der Greyhound-Station. Mit dem Taxi nochmals retour und wieder herfahren, hätte sich nicht gelohnt, doch die Dame bestand auf den Internationalen Führerschein und verzichtete auf ein Geschäft mit uns und verwieß uns zu einem der Konkurrenten. Die waren nicht so bingelig und vertrauten uns eines ihrer Autos an - einem grauen Mazda 3. Damit rauschten wir zuerst zum Hauptgebäude und Zentralen Ausbildungsstätte der RCMP (Royal Canadia Mountain Police), wegen dem wir ja eigentlich hier in Regina waren. Wir nahme an der Führung durch die "Kaserne" teil, beobachteten die Rekruten beim Üben von Paraden und schauten schließlich noch bei einer kleinen Parade zu. Danach fuhren wir gleich ca. 100 km weiter ins Örtchen "Moose Jaw" (dem damaligen Chicago Canadas), wo einst auch Al Capone öfters residierte, um seinen Alkohol Handel zu steuern.Hier nahmen wir an der einer Führung durch das Tunnelsystem der Stadt teil. Die Tunnel wurden nicht nur von Al Capone und seinen Komplizen genutzt, sondern dienten auch als Unterkunft, Versteck, etc. für chinesische Familien.Bald danach ging es für uns wieder zurück nach Regina, denn der nächste Nachtbus nach Calgary wartet schon auf uns.
(Bilder Regina, Moose Jaw)
28.08.09
Wieder viel zu früh kamen wir in Calgary an. In unserer Unterkunft konnten wir von 14 Uhr noch nicht einchecke, doch wir konnten bereits unser Gepäck abgeben. Ganz Calgary schlief noch, doch ein Tim Hortons in Nähe hat immer offen. Somit gönnten wir uns ein Frühstück bevor wir die Stadt erkundeten (Stephens Street, Calgary Tower, Eau Claire Market, Princes Island, etc.). Bevor wir unser Zimmer bezogen konnten, wurde noch etwas eingekauft, denn heute gönnten wir uns ein leckeres selbstgebratenes Steak und Rotwein, den wir bereits bei einem Weingut in der Nähe der Niagarafälle gekauft haben. Hmmmm war das lecker!!! Der Rest des Tages wurde gemütlich und mit Wäsche waschen verbracht.
(Anreise, Stadtspaziergang und Abend)
29.08.09
Heute standen noch ein paar Besorgungen auf der To Do Liste. Wir brauchten für unser Zelt noch Isomatten, die wir nach langer Sucherei zu einem vernünftigen Preis-Leistungsverhältnis in der "Mountain Equipment Co-Op" fanden. Den Mitgliedsbeitrag schenkten wir uns gleich und hängten uns einfach an eine Dame, die bereits über eine Mitgliedskarte verfügte. Ab jetzt sind wir ebenfalls stolze Besitzer von aufblasbaren, Schaumstoff-Isomatten, die man leicht und klein zusammenrollen kann =) !!!Den restlichen Tag nutzen wir für Internetrecherchen für die nächsten geplanten Tripps nach Alaska, Vancouver und eventuell einem Raftingausflug in den Rockies.
30.08.09
Nach einem Tage Ruhe gibts ab heute wieder Action. Susi und Gregor haben bis zum 16.09. ein Auto gemietet. Simone und Stefan holen auch eines ab dem 6. September ab und gemeinsam werden wir den Banff und Jasper National Park erkunden. Zuerst geht es aber für Susi und Gregor über die Badlands von Alberta in den Kootenay und den Yoho National Park. Heute standen die Badlands auf dem Programm. Wahrscheinlich heißen die deswegen so, weil die Gegend ziemlich unwirtlich ist. Das Gebiet liegt ca. 220 km östlich von Calgary und ist deshalb so besonders, weil es der weltweit reichste Fundort für prähistorische Tier- und Pflanzenfossilien ist. Die UNESCO hat den Dinosaur Provincial Park, wie er sich nennt, 1979 zum Weltkulturerbe ernannt. Vor 75 Mio Jahren lag in der Mitte Amerikas ein großes Meer und der heutige Park genau am Ufer desselben. In dem Sumpf sind viele verschiedene Dinosaurier, andere Tiere und Pflanzen so gut konserviert worden, dass wir auf unserer zweistündigen Bustour durch die wüstenartige Landschaft einige komplette Knochen und ein ganzes Skelett eines Dinosauriers gesehen haben. Knochenbruchstücke muss man regelrecht umgehen, um sich nicht zu beschädigen. Als ob das nicht faszinierend genug wäre, liegt der Park in einem Tal mit einer der seltsamsten Landschaften, die es in Kanada gibt. Bilder sagen mehr als Worte. Nur die Mosquitos, die uns in Massen überfielen, waren der einzige Negativpunkt. Nach dem Park gings weiter 250km Richtung Süden nach Lethbridge, wo wir unser Zelt - das erste Mal in Kanada - in einem kleinen Camping Platz aufschlugen. Wir nutzen noch die Gelegenheit, um für die nächsten Tage einzukaufen und legten uns dann aufs Ohr.
(Bilder Fahrt, Dinosaur Provincial Park, Fahrt nach Lethbridge)
31.08.09
Die erste Nacht im neuen Zelt war gut. Nach dem Frühstück gings von Lethbridge zur nächsten UNESCO Stätte, dem Head-Smashed-In Buffalo Jump. Keine Panki, wir wussten zuerst auch nicht was das sein soll. Es handelt sich dabei um eine Jagdstätte der Balckfoot Indianer. Die innovativen und hungrigen Leute haben vor ca. 6000 Jahren eine Methode entwickelt, wie sie eine ganze Herde von Bisons auf einmal erlegen können. Man treibt die Viecher einfach über eine 12m hoch Klippe! Hört sich zuerst brutal an, wenn man aber die Bedeutung der Bisons für diese Menschen erfährt und die Vorbereitung und Techniken, die sie entwickelten dargestellt bekommt, ergibt sich ein faszinierendes, wenn auch immer noch brutales Bild. Ca. 100.000 Bisons sollen so erlegt worden sein, bis vor 150 Jahren der weiße Mann die Art fast ausgerottet hat. Nach einem kurzen Walk zu der Stelle wo die Tiere in den Tod stürtzten sind wir in den ersten Nationalpark gefahren - den Waterton Lakes National Park. Der Park ist das dritte UNESCO Weltkulturerbe, dass wir in zwei Tagen sehen! Der Park liegt an der Grenze zur USA und ist landschaftlich einfach atemberaubend. Unübersehbar trohnt das Prince of Wales Hotel über dem See. Leider haben wir hier nur eine Stunde Zeit,um die Landschaft und Szenerie zu genießen. Die nächsten 380km bringen uns in die Rocky Mountains bis in den Kootenay National Park. Endlich wieder g'scheite Berge!!! Wir haben uns gleich ein bisschen wir zu Hause gefühlt. Unser Nachtlager haben wir bei den Radium Hot Springs im Redstreak Camping Platz mitten im Wald aufgeschlagen, echt idyllisch. Morgen haben wir eine 18km Wanderung geplant. Es wurden noch entsprechende Vorbereitungen erledigt und dann Kraft im Land der Träume getankt.
(Bilder Head-Smashed-In Buffalo Jump, Waterton NP, Fahrt nach Radium)
01.09.09
Wie wir erfuhren ist der Bus, der zum Lake O'Hara in Yoho fährt völlig überbucht. Also haben wir diese ein Tages Wanderung gestrichen und uns für den Kindersley Loop Walk im Kootenay National Park entschieden, den wir heute bewältigen wollen. Die 18km lange Wanderung führte uns zuerst stetig ansteigend durch einen Waldweg auf einen Sattel. Unterwegs hinauf haben immer wieder mit Stöcken, die wir gleich zu Beginn an uns genommen haben, gegen Bäume geschlagen und laut geredet. Die beste Möglichkeit einem Bärenangriff zu entgehen ist keinen Bären zu treffen :-) Prävention statt Reaktion. Als uns nach einer Stunde zwei Kanadier einholten fühlten wir uns sicherer und gingen den Rest der Tour mit den zwei Männern zusammen. Wie sich auf dem Weg nach oben herausstellte haben sich die zwei auch erst am Parkplatz getroffen. Karl aus Quebec City und Peter aus Calgary haben uns einige Zeichen erklärt, die Bären so hinterlassen. Im Nu waren wir auf dem nächsten Sattel wo wir die Wahl zwischen zwei Gipfel hatten. Peter und wir sind auf den 2510m hohen Südgipfel gegangen, Karl hat den etwas höheren Nordgipfel erklommen. Nach einer Gipfelpause gings zurück zu den Autos. Alles in allem haben wir die 18km in 5 Stunden Gehzeit erledigt. Nach dem Anstrengungen des Tages haben wir uns in der lokalen Therme im 39 Grad warmen Wasser entspannt, bevor wir wieder zu unserem Zelt fuhren und ein Jause genossen. Heute Nacht solls stark regnen und gewittern. Mal sehen ob unser 35 Dollars Zelt das aushält.....
(Bilder Kindersley Pass)
02.09.09
Der Regen kam um 3 Uhr in der Früh und hat uns Gott sei Dank geweckt, da nach kurzer Zeit Wasser durch die Zips tropfte. Na toll!!! Also haben wir alles im Zelt zusammengepackt und sind mitten in der Nacht ins Auto übersiedelt. Der Regen ließ bald nach. In der Früh wurden wir von der Sonne im Auto geweckt. Nachdem wir das Zelt getrocknet hatten haben wir uns zur Stärkung einen grossen heißen Kakao in der Stadt gegönnt, bevor wir durch den Kootenay National Park dem Highway 93 entlang bis nach Lake Louise im Banff National Park gefahren sind. Die Strecke erinnerte uns oft an zu Hause. Uns fiel auf, dass ganze Berghänge an Wald abgestorben waren. Leider konnten wir noch nicht herausfinden warum. Wir schätzen, dass es sich um Schädlinge handelt. Unterwegs sind wir eine halbe Stunde in den Wald gewandert, um die Paint Pots zu sehen. Die Erde in dem Gebiet ist extrem eisenhältig, was den Boden gelb bis bräunlich erscheinen lässt. Das komplett klar darüber fließende Wasser bringt die Farben zum Leuchten und so entsteht ein wunderschönen Bild. In Lake Louise haben wir uns um eine Plane für unser Zelt gekümmert, die wir ab heute aufbauen werden. Sieht zwar nicht elegant aus, aber ist effektiv. Wir blieben nicht lange im Banff National Park, da wir mit Simone und Stefan die Gegend erkunden werden. Wir fuhren dem Highway 1 entlang nach Westen in den Yoho National Park. Auf einem Parkplatz haben wir seit langem wieder mal Österreicher getroffen, dann auch noch Steirer! In Field haben wir uns noch nach den örtlichen Gegebenheiten und dem Wetter in der Nacht erkundigt. Unser Zelt haben wir für diese Nacht im Kicking Horse Camping Platz aufgebaut - mit zusätzlicher Plane natürlich. Morgen vormittag steht Rafting auf dem Programm. Gregor fürchtet sich schon etwas vor den Wassertemperaturen, denn geraftet wird im Gletscherfluss...
(Bilder Fahrt, Paint Pots, Kicking Horse Camping Platz)
03.09.09
Zeitig um halb 9 gings mit unserer "Gudrun" (das Auto) zur westlichen Grenze des Yoho National Parks zum Kicking Horse River. Wir werden 2,5 Stunden mit dem Raft auf dem Fluss sein und die Stromschnellen bekämpfen. Wir hatten von Australien her schon einige Erwartungen. Unser Guide Tom gab uns die übliche Einführung, dann gabs die Neoprenanzüge und -schuhe sowie eine Fleecejacke. Ja, es war verdammt kalt! Die Gewässer hier stammen auch direkt von den Gletschern der Umgebung. Wenigsten wurdeuns gesagt, dass man uns nicht absichtlich zum Kentern bringen würde, außer wir wären "a nasty crew". Bei den Wassertemperaturen wollte das natürlich niemand und so haben wir gepaddelt was das Zeug hielt. Jedoch wurden wir in unseren Erwartungen etwas enttäuscht. Der Fluss war recht langweilig und bis auf ein paar Duschen war alles halb so wild wie wir uns es vorgestellt hatten. Trotzdem machte es Spaß, da wir uns mit vollem Elan an dem Paddeln bedienten. Nach der Rückkehr zum Camp gabs ein nette BBQ. Am Nachmittag regnete es immer wieder, weshalb wir uns in unser Zelt verkrochen, schliefen und lasen. Durch unsere neue Plane kam kein Wasser, so konnten wir beruhig einschlafen.
04.09.09
Auch in der Nacht regnete es weiter, sodass am Morgan alles schön nass war. Naja. Das Wetter war aber stabil und so machten wir uns auf zu den Takakkaw Falls. Unser Plan sah eine 17km Tour vor, die uns nahe an einen Gletscher (Emerald Glacier) heranführen wird. Wir fuhren mit dem Auto die 13km bis zum Startplatz der Tour, der gleichzeitig der Lookout zu den 254m hohen Takakkaw Falls ist.Wir kämpften uns gegenüber dem Fall zur sogenannten Iceline hinauf, die bei dem Gletscher vorbei führt. Nach einem anstrengenden Aufstieg sahen wir dann das Eis vor uns liegen. Wunderschön! Wir wanderten dem Gletscher entlang und trafen eine Reisegruppe aus Innsbruck. Nach einer kurzen Pause mit Jause stiegen wir wieder ins Tal ab und gingen dem Bach entlang wieder zum Auto. Unterwegs kam wir bei den Laughing Falls vorbei, wo das Wasser aus einem kleinen Spalt in die Tiefe stürzt. Nach der langen Wanderung haben wir uns in Field seit langem in ein Restaurant gesetzt und was gscheites gegessen. Der Laden war echt herzig. Er ist Restaurant, Greißlerei und Bottle Shop in einem und alles in einem Raum, sogar dem Koch kann man beim Kochen zuschauen. Nach einer Dusche im Camp legten wir uns entspannt und gut gesättigt in unser Zelt und schliefen schnell ein.
(Bilder Wanderung Takakkaw Falls, Iceline und Laughing Falls)
05.09.09
Da wir die Lake O'Hara Tour trotz ausgebuchtem Bus doch nicht ganz bei Seite legen konnten, haben wir uns die schöneste Wanderung im Yoho somit für heute aufgehoben. Der Lake O'Hara ist der Traum eines jeden Wanderers. Aber man macht es hier einem nicht ganz einfach dort hin zu kommen. Es gibt eine 11km lange Straße ins Tal, aber dort darf nur ein Bus fahren, der 15 Dollar pro Person kostet und der seit drei Monaten ausgebucht ist. Da wir uns die Gegend aber nicht entgehen lassen wollten, sind wir zu Fuß die 11km zum See gegangen. Nach knapp zwei Stunden waren wir endlich angekommen,Susi plagten schon ein paar Blasen. Nach einer Rast hat uns die Schönheit der Natur dazu bewogen noch 3,2km zum Lake Oesa aufzusteigen, einem Gletschersee ca. 200m über dem Lake O'Hara. Das Panorama bei Aufstieg hat uns dann so motiviert, dass wir über den Yukness Alpinsteig zum Opabin Bassin und von dort zum Lake O'Hara abgestiegen sind. Alles in allem haben wir heute wir 19km zurückgelegt. Auf dem Alpinsteig sind wir einmal vom Weg abgekommen und fanden uns dann ca. 40m über dem eigentlichen Weg wieder. Bei der Abstiegsaktion haben wir zufällig einen zersprengten Felsblock voll mit Bergkristallen gefunden. Ein paar abgebrochene Stücke haben den Weg in unsere Hosentaschen gefunden. Gott sei Dank hat uns der Bus dann die 11km wieder zum Auto gebracht - für 10 Dollar pro Person. Da wir morgen Simone und Stefan in Banff treffen, haben wir uns gleich dort hin aufgemacht. Heute schlafen wir wieder mal in richtigen Betten in einem Hostel :-).
(Bilder Wanderung Lake O'Hara, Lake Oesa, Yukness Ridge)
06.09.09
Heute ist Sonntag und das haben wir ausgenutzt um mal wieder mit zu Hause zu skypen. Danach fuhren wir nach Downtown Banff, um zu Bummeln, ein paar Infos im Visitor Center einzuholen und eine neue Digicam zu kaufen. Nachdem Gregors Kamera schon in Australien den Geist aufgegeben hat, schwächelt nun auch Susis Fotoapparat. Doch die Zeit verging im Nu und so mussten wir unseren Kauf abbrechen, um uns mit den anderen zwei zu treffen. Gemeinsam sind wir ins Hostel gefahren und haben beschlossen noch eine Nacht zu bleiben, um das nächste Monat zu planen. Nach einem Buchungsmarathon bis 2 Uhr in der Früh haben wir alles beeinander. Vancouver, Vancouver Island, Alaska und Hawaii sind somit fixiert. Bevor die Geschäfte schlossen hat sich Susi noch die Kamera gekauft, die wir uns schon angesehen hatten. Ein echtes Spitzenteil zum günstigen Preis. Ab sofort werden die Fotos noch besser ;-). Die nächsten 10 Tage werden wir uns nur zufällig mit Simone und Stefan treffen, da die zwei Wanderungen machen werden, die wir schon gemacht haben. Spätestens am 16. September treffen wir uns wieder in Calgary, dann gehts mit dem Bus nach Vancouver.